# taz.de -- Kommentar Babyklappen-Streit: Kontrollieren und bessern
> Die Art und Weise der Vorwürfe gegen den Findelbaby-Träger hat Züge einer
> Kampagne. Gefragt wäre aber ein kühler Kopf.
(IMG) Bild: Sternipark-Babyklappe in der Goethestraße: Schauspielerin Mirja du Mont hat einen abgegebenen Säugling für acht Wochen aufgenommen.
Bei dem Projekt Findelbaby gibt es einen Zielkonflikt. Einerseits möchte
man schwangeren Frauen in Notlagen den Weg in das Hilfsangebot ebnen.
Andererseits hat der Staat über das Kindeswohl zu wachen.
Die Lösung mit Notar und Altbürgermeister Henning Voscherau scheint hier
sinnvoll. Er könnte beglaubigen, dass kein Kind verschwunden ist.
Dieser Vorwurf scheint ohnehin gänzlich aus der Luft gegriffen. Aber einmal
lanciert, bleibt von Gerüchten immer etwas hängen. Der Träger Sternipark
ist unbequem und deshalb nicht bei allen beliebt. Dass man fair mit ihm
umgeht, hat er trotzdem verdient. Die Art und Weise, wie nun Vorwürfe gegen
ihn erhoben werden, hat Züge einer Kampagne.
Da heißt es einen kühlen Kopf bewahren. Natürlich muss es auch für das
Findelbaby-Projekt eine Art Kontrolle geben. Darüber darf aber nicht der
Wert dieser größtenteils ehrenamtlich geleisteten Arbeit vergessen werden.
Vor ein paar Jahren standen fast alle Politiker hinter dem Projekt, heute
ist es auf einmal nicht mehr schick. Aber auch Politiker sollten ihre
Überzeugungen nicht wie Unterhemden wechseln.
Ein Kompromiss wäre, beide Vorschläge anzunehmen. Voscherau könnte die
Altfälle prüfen und ein anerkanntes Jugendinstitut helfen, für die Zukunft
eine Lösung zu finden.
17 Jul 2009
## AUTOREN
(DIR) Kaija Kutter
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