# taz.de -- TV-Tipp "Nachtschicht": Krimi für Kostümfreunde
       
       > Die achte Folge der TV-Serie "Nachtschicht" handelt von Juwelendieben und
       > falschen Polizisten – ein rasant erzählter Krimi mit sozialem Unterton
       > (Montag, 20.15 Uhr, ZDF).
       
 (IMG) Bild: Die beiden "Damen" Freddy (Roeland Wiesnekker, re.) und Axelrod (Oliver Stokowski, li.) überfallen ein Juweliergeschäft.
       
       Überfall auf ein Nobel-Schmuckgeschäft mit Millionenbeute, misshandelte
       Mütter und ein Krokodil unterm Bett: Diese „Nachtschicht“ hat es in sich.
       Und so darf sich Armin Rohde auch in der mittlerweile achten Ausgabe der
       ZDF-Krimireihe seinen Hauptkommissar Erichsen mit der ihm eigenen
       Schnoddrigkeit geben und den schmierigen Juwelier von Herzen scheisse
       finden. Wogegen ihm bei der kleinen Jennifer, die im kalten Mietpalast
       wohnt, wo der Papa wieder aufgetaucht ist und die Mama wieder schlägt, das
       Herz aufgeht.
       
       Doch was sich zunächst nach simpel zusammen gestöpseltem TV-Krimi anhört,
       legt schon bald eine Rasanz an die Nacht, die mitreißt: Die Juwelendiebe,
       leicht durchschaubar als falsche Frauen getarnt, sind nämlich nicht die
       einzigen Kostümfreunde, die in dieser Nacht unterwegs sind. Zwei
       KFZ-Mechaniker, die ihre Kasse aufbessern wollen, sind ebenfalls auf dem
       Ritt – aber deutlich schwerer zu erkennen: Sie tragen Polizei-Uniform und
       kassieren an der Bundesstraße Raser gegen bar ab. Doch dummerweise packt
       sie irgendwann der Hunger, was sie in einen Döner-Laden treibt, wo schon
       bald die kleine Jennifer auftaucht und für ihre Mama um Hilfe bittet …
       
       Dieser Dreh beschert zum einen dem „echten Bullen“ Erichsen seine trotzige
       Catchphrase „Wir sind die Polizei“ und dem Film im weiteren Verlauf mehrere
       Leichen. Doch da neben Rohde auch der sonstige Standard-Cast (Barbara Auer
       und Minkh-Khai Phan-Thi als Rohdes Teamkollegen Lisa Brenner und Mimi Hu)
       und vor allem Cosima Shiva Hagen als Jennifers Mutter und Roeland
       Wiesnekker als durchschnittsbegabter Großkrimineller Freddy Kunkel bei
       allem Klamauk den diversen Handlungssträngen die nötige Ernsthaftigkeit
       geben, bleibt „Nachtschicht“ immer auch solider, rasant erzählter Krimi.
       
       Anleihen bei „KDD“ – schließlich ist auch Erichsens Team eins vom
       Kriminaldauerdienst – sind dabei unverkennbar, auch wenn sich hier sehr
       viel schneller alle zunächst getrennt scheinenden Handlungsstränge zum
       großen Plot verdichten. Und auch wenn „Nachtschicht“ ungerührt vor allem
       eins sein will: Intelligente TV-Unterhaltung mit ein bisschen sozialem
       Unterton. Dass die Familie, die in ihrer Mietwohnung neben der von Jennifer
       und ihrer Mutter eine Art Heim-Zoo mit Exoten-Menagerie betreibt, in
       Anlehnung an den großen afrikanischen Nationalpark auch noch Krüger heißt,
       versteht sich da von selbst.
       
       18 Jan 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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