# taz.de -- Kommentar Soziale Stadtentwicklung: Neue Begriffe alleine reichen nicht
       
       > Soziale Stadt ist auch eine Frage der Verteilung.
       
 (IMG) Bild: Das Zauberwort heißt Bildung
       
       Viel Lob hat der Regierender Bürgermeister für seinen jüngsten Vorstoß zur
       Integration bekommen. Die sei weniger ein ethnisches als ein soziales
       Thema. Hätte er auf die Gebiete mit Quartiersmanagement geschaut, hätte
       Wowereit der Funke der Erkenntnis womöglich schon früher gestreift.
       
       In Sachen soziale Stadtentwicklung ist Berlin nämlich ein Vorreiter. Seit
       mehr als zehn Jahren werden die Quartiere in einem Monitoringverfahren
       beobachtet, haben Quartiersmanager neue Beteiligungsverfahren erprobt,
       wurde das Thema Bildung stark gemacht.
       
       Doch Vorreiterschaft muss verteidigt werden. Wenn nun neben dem
       Quartiersmanagement eine neue Förderkategorie aus der Taufe gehoben wird,
       muss die Frage erlaubt sein: Wird der Brei durch mehrere Köche besser -
       oder wird er verdorben?
       
       Die Zutaten jedenfalls sind die gleichen: 15 Millionen Euro im Jahr. Wenn
       es aber nicht mehr Geld gibt, muss das vorhandene anders verteilt werden.
       Die Verlierer der neuen Aktionsräume sind also die Gewinner von damals -
       die Quartiersmanager.
       
       Eines ist freilich richtig: Auch Bildungspolitik muss endlich räumlich
       gedacht werden. Das ist ein heißes Eisen, auch für Klaus Wowereit.
       Schließlich würde es in letzter Konsequenz bedeuten: weg mit dem üblichen
       Verteilungsschlüssel, mehr Lehrer für die Brennpunkte. Allerdings wäre das
       eine soziale Stadtentwicklung, die den Namen verdient. Ob mit oder ohne ein
       neues Label.
       
       20 Jan 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
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