# taz.de -- Austeller der Grünen Woche ziehen Bilanz: Die Werbung macht es wett
       
       > Vom Umsatz her lohnt sich ein Stand kaum. Aussteller kommen trotzdem -
       > aus Werbegründen.
       
 (IMG) Bild: Auch sie muss sich jetzt nicht mehr von Menschenmassen begaffen lassen.
       
       Die Grüne Woche war gut besucht wie selten: Hunderttausende Besucher haben
       sich in den vergangenen zehn Tagen durch die Messehallen geschoben,
       geschaut und probiert. Beim Kaufen indes waren die Messegäste
       zurückhaltend. Der Umsatz sei enttäuschend, sagten Aussteller einhellig.
       Lohnen würde sich der Aufwand finanziell nicht.
       
       "Ich müsste mehr als doppelt so viel verkaufen, damit es sich halbwegs
       rechnen würde", sagte der Obstbauer Dieter Scheffel. Er vertrat die
       Werderaner Obstbauern in der Brandenburghalle. Drei Äpfel gibt es für einen
       Euro, das Kilo für 1,80 Euro. Bis zu 30 Kilo Obst Äpfel verkauft Scheffel
       am Tag. "Wir sind hier, um Werbung für unsere Betriebe zu machen", sagte
       er. Viele Höfe verkauften vor Ort oder in Berlin auf Märkten - sie sollten
       von der Grünen Woche auf lange Sicht profitieren.
       
       Antje Liebscher vom Gut Schmerwitz bekräftigte: "Der Werbeeffekt ist
       enorm." Durch die Gespräche am Stand sei der Popularitätsgrad des
       Biolandhofes in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Das mache sich etwa
       beim Hofverkauf und bei den Gästezahlen während der "Brandenburger
       Landpartie" bemerkbar. "Unsere Marke wird bekannter." Umsatzmäßig zahlt
       aber auch das Gut Schmerwitz drauf.
       
       Diese Erfahrung machte auch eine mecklenburgische Firma, die sich erstmals
       auf der Grünen Woche präsentierte und für ihre kaukasischen
       Sauermilchgetränke werben wollte. 3.500 Euro kostet der Stand, 15.000 Euro
       gab das Unternehmen insgesamt für die Grüne Woche aus - inklusive
       Kühlschränken und Theken für den Stand und Hotelübernachtungen für die
       Mitarbeiter. "Die Leute sollen uns kennenlernen", begründete eine
       Mitarbeiterin die Investition von "ProBioTan". Als Angebot schenkt das
       Unternehmen beim Kauf einer Flasche Sauermilch eine zweite dazu - Geschäft
       macht man damit sicher nicht.
       
       Die Kasse klingelte vorwiegend bei Imbissständen und Anbietern mit
       Sonderangeboten. Auch die Buletten der Fleischerei Geltow wurden gern
       gekauft. Das Lock-Angebot: Zehn Euro für die Wurst-Wundertüte: fünf Sorten
       Wurst und ein Schinken. Da greifen viele zu. KRISTINA PEZZEI
       
       25 Jan 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kristina Pezzei
       
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