# taz.de -- EU will Finanzmarktsteuer prüfen: Heike Makatsch findet Gehör
       
       > Das EU-Parlament will, dass Brüssel die Einführung einer
       > Finanzmarktsteuer prüft. Das Netzwerk Attac fordert einen Alleingang,
       > falls USA und Japan beim G-20-Gipfel nicht mitziehen.
       
 (IMG) Bild: Makatsch überzeugt den "bösen Banker" von der Finanztransaktionssteuer.
       
       BERLIN taz | Der Videoclip mit Schauspielerin Heike Makatsch zeigt
       offensichtlich Wirkung. Das EU-Parlament hat in dieser Woche mit einer
       Mehrheit von 536 zu 80 Stimmen eine Resolution verabschiedet. Darin
       verlangt es, dass die EU-Kommission die Einführung einer
       Finanztransaktionssteuer prüft.
       
       Damit haben sich die EU-Parlamentarier eine Forderung zu eigen gemacht, die
       schon der Gründungsgedanke des globalisierungskritischen Netzwerks Attac
       war: Attac ist die Abkürzung des französischen "Association pour une
       taxation des transactions financières pour laide aux citoyens", zu Deutsch:
       Vereinigung für eine Besteuerung von Finanztransaktionen zum Nutzen der
       Bürger".
       
       In dem Werbespot tritt neben Makatsch auch der "Tatort"-Darsteller Jan
       Josef Liefers auf, der einen Banker spielt. Makatsch fragt ihn, was denn
       die Einführung einer Steuer von gerade einmal 0,05 Prozent auf sämtliche
       getätigte Bankgeschäfte einbringen würde. 100 Milliarden Euro, muss der
       Banker zugeben.
       
       Mit der Sequenz rufen die Globalisierungskritiker europaweit dazu auf, eine
       Petition an die Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und
       Schwellenländer (G 20) zu unterschreiben. Ziel: Diese sollen auf ihrem
       nächsten Gipfel am 26. Juni in Toronto eine weltweite Steuer auf
       Bankgeschäfte beschließen. "Sie haben hunderte Milliarden von Dollar
       mobilisiert, um die Banken und das Finanzsystem zu retten", heißt es. "Die
       brennenden sozialen Probleme und der Klimawandel werden dagegen nicht mit
       der Dringlichkeit bearbeitet und mit den Finanzmitteln ausgestattet, die
       dafür nötig sind." Zu den Initiatoren der Kampagne gehören neben Attac auch
       die Umweltschutzorganisation Friends of the Earth, die
       Entwicklungsorganisation Weed sowie die britische Robin Hood Tax Campaign.
       
       Auch das EU-Parlament diskutiert schon länger darüber, ob und wie
       finanzielle Transaktionen besteuert werden müssten. "In der Welt gibt es
       70- bis 90-mal mehr spekulative Finanztransaktionen als Geldbewegungen, die
       mit der realen Wirtschaft zusammenhängen", sagt der SPD-Europaabgeordnete
       Udo Bullmann. "Eine Finanztransaktionssteuer kann helfen, hier wieder eine
       gesunde Balance zu finden." Klar sei, dass nicht die privaten Kleinanleger
       zur Kasse gebeten werden dürften, meint der CSU-Abgeordnete Markus Ferber.
       Und: "Eine solche Steuer ist nur sinnvoll, wenn sie international erhoben
       wird."
       
       Attac fordert das Europaparlament dagegen auf, die Finanztransaktionssteuer
       zur Not auch im Alleingang einzuführen.
       
       Ökonomen wie Paul Bernd Spahn, Professor an der Universität Frankfurt, und
       der österreichische Experte Stephan Schulmeister vom
       Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo hätten längst nachgewiesen, dass das in
       jedem der großen Währungsräume von Euro, Dollar oder Yen funktionieren
       könne.
       
       Schon eine Steuer von 0,1 bis 0,5 Prozent würde die hochriskanten,
       kurzfristigen Spekulationen eindämmen, ohne langfristige Geldanlagen zu
       behindern, so die Globalisierungskritiker. "Gerade Kleinanleger würden von
       den stabileren Finanzmärkten profitieren."
       
       13 Mar 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Felix Lee
       
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 (DIR) Video der Woche: Heike Makatsch bezirzt Banker
       
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       widerstehen.