# taz.de -- Kohlekraftwerk-Bau gescheitert: Aus für Düsseldorfer Klimakiller
       
       > Die Stadtwerke der Landeshauptstadt von NRW verzichten auf die Errichtung
       > eines Kohlekraftwerks. Stattdessen wird ein Gaskraftwerk in Erwägung
       > gezogen.
       
 (IMG) Bild: 2,5 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß jährlich können dank vieler Proteste gegen den Kohlekraftwerk-Bau in Düsseldorf vermieden werden.
       
       BOCHUM taz | Auf Druck von Umweltverbänden und Parteien haben die
       Stadtwerke Düsseldorf ihre Pläne zum Bau eines Kohlekraftwerks begraben.
       Stattdessen könnte ein Gaskraftwerk entstehen. Außerdem will das
       Unternehmen, an dem der Stromkonzern EnBW mit 54 Prozent die Mehrheit hält,
       "mittelfristig" einen dreistelligen Millionenbetrag in erneuerbare Energien
       investieren. Dies wird aber wohl nicht vor 2011 entschieden.
       
       Dem Aus war eine mehrjährige Kampagne des Aktionsbündnisses Sauberer Strom
       am Rhein vorausgegangen - in der Initiative arbeiten Umweltverbände wie der
       BUND, die Naturfreunde und Robin Wood mit Grünen und Linken zusammen.
       
       Nachdem sich auch Teile der auf Landesebene noch immer kohlefreundlichen
       SPD angeschlossen hatten, lehnte der Rat der Landeshauptstadt von NRW das
       Projekt einstimmig ab: Das Kraftwerk sollte im schicken Düsseldorfer
       "Medienhafen" entstehen. Die Kommunalpolitiker fürchteten nicht nur um ihr
       Programm "Wohnen im Hafen" - auch Autofahrverbote wegen zu hoher
       Feinstaubbelastung wären kaum noch vermittelbar gewesen: Die
       400-Megawatt-Anlage hätte jedes Jahr 160 Tonnen Feinstaub emittiert. Das
       Gaskraftwerk kommt im gleichen Zeitraum auf gerade einmal 200 Kilogramm.
       
       Für das Aus sprechen aber auch wirtschaftliche Faktoren: "Das
       Kohlekraftwerk hätte mindestens 750 Millionen Euro gekostet", schätzt der
       Sprecher des Aktionsbündnisses, Dirk Jansen, der auch Sprecher des BUND in
       NRW ist. Ein Gaskraftwerk schlage nur mit 350 Millionen Euro zu Buche, sagt
       der Umweltschützer und fordert statt einer Großanlage mehrere dezentrale
       Anlagen, mit deren Abwärme sich mehr Gebäude effektiver beheizen ließen.
       Mitentscheidend dürften auch die teurer werdenden Emissionsrechte für
       Kohlendioxid gewesen sein: Das Kohlekraftwerk hätte im Jahr 2,5 Millionen
       Tonnen CO2ausgestoßen - ein Gaskraftwerk käme auf 800.000 Tonnen.
       
       26 Apr 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Wyputta
       
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