# taz.de -- Kommentar Museumsschließungen: Auffällig viele Parallelen
> Jetzt hat es schon das zweite Museum erwischt: Auch in Altona wurde die
> Komplette Schließung erwogen. Und wieder rudern nach einem öffentlichen
> Aufschrei alle zurück.
(IMG) Bild: Pflegeintensiv: Die Postkartensammlung des Altonaer Museums.
Jetzt hat es also das zweite Haus erwischt: Auch das Altonaer Museum muss,
wie die Galerie der Gegenwart, für länge Zeit teilschließen. Der Altonaer
Direktor sagt, wie zuvor der Kunsthallen-Chef, dass dies dem Sparzwang
geschuldet sei. Und die Kultursenatorin beharrt darauf, dass es wegen des
Brandschutzes geschehe - obwohl Experten dies bereits widerlegt haben.
Abermals wird zunächst eine längerfristige Totalschließung erwogen,
abermals rudern nach einem öffentlichen Aufschrei alle zurück. In beiden
Häusern funktioniert eine Teilschließung jetzt plötzlich doch, und sparen
kann man ja anderswo.
All diese Parallelen können natürlich zufällig sein. Glaubt man das aber
nicht, kann man in ihnen einen neuen Beweis jenes linkischen Taktierens
sehen, das für Hamburgs Kulturpolitik derzeit typisch ist: eine Mixtur aus
Sparvorgaben und einer Verhuschtheit, wenn es darum geht, deren
Auswirkungen transparent zu machen, sprich: laut zu sagen, dass Museen
schließen müssen, um zu sparen.
Dabei hätte Transparenz vielleicht positive Folgen: Womöglich würde sich
die Bevölkerung ja mit den Kulturinstitutionen und der vom Sparzwang
gebeutelten Senatorin solidarisieren. Das wiederum könnte ihr bei
Verhandlungen mit Senatskollegen den Rücken stärken. Es könnte ihr Standing
verbessern - und das von Hamburgs Kultur.
28 May 2010
## AUTOREN
(DIR) Petra Schellen
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