# taz.de -- Protestaktion gegen Atomkraft: Trittin und Gabriel auf der Straße
       
       > Protest am Brandenburger Tor: In Berlin demonstrieren SPD und Grüne mit
       > Umweltschützern und Ökostrom-Anbietern gegen die geplante
       > Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.
       
 (IMG) Bild: "Erneuerbare statt Atom - die Energiewende sichern": SPD und Grüne protestierten am Montag in Berlin.
       
       BERLIN dpa | Am Montag haben SPD, Grüne, Umweltschützer und
       Ökoenergie-Anbieter gegen die von der Koalition geplanten längeren
       Laufzeiten für Atomkraftwerke demonstriert. Bei einer Kundgebung vor dem
       Brandenburger Tor in Berlin warnten sie vor einem Rückschlag für die
       erneuerbaren Energien.
       
       Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin betonte, man könne komplett auf
       Atomstrom verzichten: "Eine Versorgung der Bundesrepublik mit 100 Prozent
       erneuerbare Energien ist möglich." Kanzlerin Angela Merkel und ihr
       Umweltminister Norbert Röttgen (beide CDU) seien dabei, den Stromkonzernen
       "ergaunerte Zeit" zu schenken.
       
       Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte die Pläne der Bundesregierung
       heftig. "Die Bundesregierung betrügt die Bürger", so Gabriel. Den
       Atomkonzernen E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall sollten bis zu 200 Milliarden
       Euro Extra-Gewinne zugeschanzt werden. "Man darf sich die Sicherheit der
       Bürger nicht abkaufen lassen."
       
       Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
       Hubert Weiger, rief Union und FDP auf, den vor zehn Jahren von einer
       rot-grünen Regierung beschlossenen Atomausstieg nicht auszuhebeln.
       Gefährlich sei, dass niemand wisse, wo der Atommüll sicher gelagert werden
       könne.
       
       An diesem Freitag will die Bundesregierung bei einem Spitzengespräch mit
       den Ländern über die Atomfrage beraten. Umweltminister Norbert Röttgen
       (CDU) lässt derzeit prüfen, wie lange die Atomkraftwerke noch am Netz
       bleiben können. Acht bis 28 Jahre Verlängerung für jedes AKW werden im
       Rahmen des Energiekonzepts der Bundesregierung offiziell geprüft. Seit die
       schwarz-gelbe Mehrheit im Bundesrat durch die Wahl in Nordrhein-Westfalen
       unsicher geworden ist, prüft die Koalition in Berlin außerdem, ob sie in
       eine entsprechende Entscheidung auch ohne Beteiligung der Länder fällen
       kann.
       
       31 May 2010
       
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