# taz.de -- Frankreich vor dem Mexiko-Spiel: Ahnungslos und abgeschottet
       
       > Viele können sich nach dem ideenlosen Auftritt des Ex-Weltmeisters gegen
       > Uruguay nicht vorstellen, wie Mexiko besiegt werden soll. Und das Team
       > bleibt im Bunker versteckt.
       
 (IMG) Bild: Gekommen, um nichts zu sagen: Florent Malouda auf der Pressekonferenz.
       
       JOHANNESBURG taz | "Nein, es gibt keine Probleme." "Ich akzeptiere die
       Entscheidungen des Trainers." "So ist Fußball." "Wenn man dann gewonnen
       hat, ist alles gut" - Florent Malouda, Mittelfeldspieler in der
       französischen Nationalmannschaft, ist am Dienstag vor die Presse getreten,
       hat geredet und hat dennoch nichts gesagt.
       
       Der Verlautbarungssprech im Betonkommunistenstil passt zum Bunkerverhalten,
       das die französische Nationalmannschaft seit der EM 2008 an den Tag legt.
       Der Verband tut alles, um die Kicker und ihren Trainer Raymond Domenech vor
       der Kritik der Sportpresse abzuschotten. Und die ist heftig. Das ideenlose
       0:0 gegen Uruguay hat Frankreich schockiert. Wie die Mannschaft heute gegen
       die spielfreudigen Mexikaner gewinnen soll, kann sich kaum einer
       vorstellen. Und viele fragen sich, ob der Trainer selbst eine Ahnung davon
       hat, wie er die Mannschaft einstellen soll.
       
       Aufstellen wird er sie ja müssen. Mehr mache er eh nicht. Das hat
       Frankreichs Ikone Zinedine Zidane gesagt. Der ja weiß, wie es ist, als
       Spieler unter, neben, mit einem Trainer Raymond Domenech zu arbeiten. Das
       letzte Training vor dem Abflug nach Polokwane fand unter Ausschluss der
       Öffentlichkeit statt. Die Presseabteilung des französischen
       Fußballverbandes ließ mitteilen, dass man zumachst in Vierer- und
       Fünfergruppen trainiert habe, bevor ein Trainingsspiel über den ganzen
       Platz ausgetragen wurde. So, so. Nichts soll herausdringen aus der noblen
       Herberge in Knysna am Indischen Ozean.
       
       Und Malouda? Ob er gegen Mexiko spielen wird, weiß keiner so ganz genau. Es
       wird aber davon ausgegangen, dass der Mittelfeldmann des FC Chelsea so wie
       in der Schlussphase des Auftaktspiels gegen Uruguay über links kommen wird.
       Dann würde Franck Ribéry in die Mitte rücken und müsste den Spielmacher
       geben, woran im ersten Spiel Yoann Gourcuff grandios gescheitert war. Ob
       der in der Nationalmannschaft so gut wie nicht sichtbare Nicolas Anelka
       durch den alternden Thierry Henry ersetzt wird, auch darüber wird
       spekuliert.
       
       Vielleicht hat Zinedine Zidane ja recht, und die Taktik ergibt sich
       irgendwie aus der Aufstellung. Bei der EM 2008 ersetzte Domenech nach dem
       Auftaktspiel Eric Abidal, Nicolas Anelka und Karim Benzema durch Patrice
       Evra, Sidney Govou und Thierry Henry. Aus dem 4-4-2 wurde ein 4-2-3-1.
       Dennoch schied Frankreich als Gruppenletzter aus.
       
       17 Jun 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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