# taz.de -- Runder Tisch Pflanzengenetik: Naturschützer bleiben zuhause
       
       > Die Umweltverbände boykottieren den runden Tisch von Forschungsministerin
       > Schavan. Ein ernsthafter Dialog zur Sicherheit der Gentechnik sei nicht
       > möglich.
       
 (IMG) Bild: Kreativer Protest statt sinnfreie Runde Tische.
       
       BERLIN taz | Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat genug: Das
       Forschungsministerium verweigere sich einem ernsthaften Dialog zur
       Sicherheit der Gentechnik, teilte der Dachverband von 96 deutschen
       Umweltverbänden am Mittwoch mit. Im Vorfeld des vierten runden Tischs zur
       Pflanzengenetik sei kaum auf kritische Fragen eingegangen worden sei,
       bemängelte der DNR - und sagte seine Teilnahme ab.
       
       Bereits im vergangenen September hatten Umweltverbände einen
       9-Punkte-Katalog zur Sicherheit der Agro-Gentechnik an das Ministerium
       geschickt. Im Juni lagen dann die aus Sicht des DNR unbefriedigenden
       Antworten vor. "Die Verbände haben ihre Forderungen wissenschaftlich
       begründet und hinterlegt. Dagegen setzt Bundesforschungsministerin Schavan
       Behauptungen, die mit keiner einzigen Quelle belegt werden", sagt
       Vizepräsident Leif Miller.
       
       Wie der DNR blieb auch Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) der
       Veranstaltung fern, zu der sie Forscher, Gentechverbände, Landwirte,
       Umweltschutzverbände und kirchliche Organisationen eingeladen hatte. Schon
       beim dritten runden Tisch war angekündigt worden, dass Staatssekretär Georg
       Schütte die Diskussion zum Thema Sicherheit leiten würde. In einer
       Pressemitteilung bekräftigte er am Mittwoch: "Für die Bundesregierung hat
       die Sicherheit für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt oberste
       Priorität." Mit dem "offenen und intensiven Dialog" sei man zufrieden.
       
       Kritik kam dagegen vom Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft. Die
       Erörterung der Sicherheitsfragen sei "außerordentlich unbefriedigend"
       verlaufen, sagte der Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein der taz: "Vielen
       Fragen, die wir haben, wird nicht nachgegangen." Überrascht sei er davon
       angesichts der Überzahl von Gentechnikbefürwortern aber nicht: "Bei diesem
       runden Tisch handelt es sich nach wie vor um eine extrem einseitige
       Veranstaltung."
       
       8 Jul 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Thomas Schmid
       
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