# taz.de -- "Runder Tisch Pflanzengenetik": Schavan findet Gentechnik Okay
       
       > Bei einem runden Tisch spricht sich Forschungsministerin Annette Schavan
       > dafür aus, konventionelle und ökologische Agrarforschung stärker zu
       > fördern. Ökobauern wollen Taten sehen.
       
 (IMG) Bild: Kann Gentechnik einen Beitrag zur Welternährung liefern? Ja, meint Bundesforschungsministerin Schavan (CDU), Nein, meint diese Aktivistin.
       
       BERLIN taz | Sind gentechnische Methoden nötig, um die Welt zu ernähren?
       Diese Frage diskutierte Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) gestern
       in Berlin mit Forschern, Landwirten, Umweltschutzverbänden und kirchlichen
       Organisationen. Der dritte "Runde Tisch Pflanzengenetik" erörterte unter
       anderem, welche Agrarforschung künftig vom Bund gefördert werden solle.
       
       Schavan sagte anschließend, künftig müssten konventionelle und ökologische
       Agrarforschung sowie sozialwissenschaftliche Fragen in der Forschung
       stärker berücksichtigt werden. Dennoch sei Gentechnik in der Landwirtschaft
       unverzichtbar: "Ich bin überzeugt davon, dass gentechnische Ansätze einen
       Beitrag zur Welternährung leisten können."
       
       Felix Prinz zu Löwenstein vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
       begrüßte, dass Schavan auch Agrarforschung abseits der Gentechnologie
       positiv bewertete. Er kritisierte jedoch, dass sich dies in bestehenden
       Förderungsprogrammen nicht widerspiegele: "Den Worten müssen nun Taten
       folgen."
       
       Hardy Vogtmann vom Deutschen Naturschutzring übte ebenfalls Kritik. Er
       fordert, einen Wettbewerb zwischen gentechnischen und konventionellen
       Agrarsystemen zu ermöglichen. Dazu sei allerdings eine effektive Abgrenzung
       nötig: "In der Praxis ist das leider nicht gegeben." Jüngstes Beispiel sei
       die bundesweite Verunreinigung konventionellen Maissaatguts mit nicht
       zugelassenem Gentechmais.
       
       Eine Diskussion um Abgrenzung und Sicherheit der Agrogentechnologie wurde
       gestern nicht geführt. Dies soll erst bei einem weiteren runden Tisch in
       einigen Monaten nachgeholt werden, laut Ankündigung unter Leitung von
       Staatssekretär Georg Schütte. Forschungsministerin Schavan plane nicht,
       sich an der Expertendebatte zur Biosicherheit persönlich zu beteiligen,
       hieß es. THOMAS SCHMID
       
       9 Jun 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Thomas Schmid
       
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