# taz.de -- Debatte um Kassenleistungen: Auch CDU will Homöopathie streichen
       
       > Die Forderung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, den Kassen die
       > Finanzierung von Homöopathie zu verbieten, stößt bei der CDU auf
       > Zustimmung. Die Grünen lehnen eine Herausnahme ab.
       
 (IMG) Bild: Immer mehr Deutsche vertrauen auf homöopathische Heilmittel und kriegen sie auch noch erstattet. Den Gesundheitspolitikern wird das aber zu teuer.
       
       BERLIN apn/dpa | Die Union will ein Verbot von Homöopathie auf Kassenkosten
       prüfen. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sagte der Berliner Zeitung vom
       Montag, seine Fraktion sei offen für die Forderung von
       SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, gesetzlichen Kassen die
       Finanzierung von Homöopathie zu verbieten. "Wir haben Wahltarife für
       Homöopathie seinerzeit auf Wunsch von SPD und Grünen eingeführt", sagte
       Spahn. "Sollte die SPD veränderungsbereit sein, können wir sofort darüber
       reden."
       
       In der Bild-Zeitung ergänzte er, es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis
       für den Nutzen. Lauterbach hatte im Spiegel gefordert, man solle
       gesetzlichen Krankenkassen "verbieten", Homöopathie zu bezahlen.
       
       Die Grünen lehnen eine generelle Herausnahme von Naturheilverfahren aus der
       gesetzlichen Krankenversicherung dagegen ab. Fraktionschefin Renate Künast
       sagte der Berliner Zeitung: "Die pauschale Kritik an der Homöopathie
       verkennt, dass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die
       industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur
       kostenlos gibt." Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu
       den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden, sagte
       Künast. "Wer die Kosten im Gesundheitswesen dämpfen will, sollte sich dort
       um die großen Mitnahmeeffekte kümmern, die keinen praktischen Nutzen für
       die Patienten haben."
       
       Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses aus Ärzten, Kliniken und
       Kassen, Rainer Hess, sagte dem Spiegel, es gebe nach Hunderten
       medizinischen Studien bisher keinen klaren Nutzennachweis für die
       Homöopathie. "Es hat schon viele Anläufe gegeben, die Schutzvorschrift für
       derartige Mittel zu streichen, aber einflussreiche Politiker haben dies
       immer wieder verhindert." Der designierte Leiter des Instituts für Qualität
       und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Jürgen Windeler, nannte
       Homoöpathie ein "spekulatives, widerlegtes Konzept".
       
       Der Sprecher des Kassen-Spitzenverbands, Florian Lanz, sagte hingegen:
       "Jetzt passiert, was wir befürchtet hatten: Die Ärzte sollen trotz ihrer
       Rekordeinnahmen auch im nächsten Jahr wieder eine saftige Honorarerhöhung
       bekommen und gleichzeitig wird gefordert, für die Versicherten Leistungen
       zu streichen."
       
       12 Jul 2010
       
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 (DIR) Homöopathie
       
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