# taz.de -- Greenpeace-Protest gegen Ölbohrung: Plattform-Besetzer verhaftet
       
       > Mehr als zwei Tage lang hielten sie die Ölbohrungen auf, dann zwang ein
       > Eissturm sie zum Aufgeben: Vor der Küste Grönlands wurden am Donnerstag
       > mehrere Greenpeacler verhaftet.
       
 (IMG) Bild: Hingen mehr als zwei Tagen unter der Plattform: Greenpeace-Aktivisten auf der Ölplattform "Stena Don".
       
       KOPENHAGEN apn/taz | Vier Greenpeace-Aktivisten sind nach Angaben der
       Organisation am Donnerstag wegen einer Protestaktion gegen Tiefseebohrungen
       vor der Westküste Grönlands festgenommen worden. Nach taz-Informationen
       befindet sich darunter auch ein Deutscher.
       
       Die Aktivisten hielten sich zwei Tage lang auf der Ölplattform "Stena Don"
       auf, wodurch die Bohrungen unterbrochen werden mussten. Am Donnerstag
       mussten sie ihre Position unterhalb der eigentichen Arbeitsebene wegen
       eines Eissturms verlassen. Daraufhin seien sie umgehend von der Polizei
       festgenommen worden, erklärte Greenpeace in Kopenhagen.
       
       Die Umweltschutzorganisation wollte mit der Aktion auf die Gefahren der
       Ölförderung in den arktischen Gewässern aufmerksam machen. "Die Ausbeutung
       der Tiefsee geschieht hier in skrupelloser Wildwestmanier", sagt Christoph
       Lieven, Öl-Experte von Greenpeace Deutschland: "Ohne Bohr-Erfahrungen in
       arktischen Gewässern wird hier im Meeresboden herumgestochert. Für mögliche
       Unfälle ist keine ausreichende Vorsorge getroffen worden."
       
       Seit eineinhalb Wochen lag das Greenpeace-Schiff "Esperanza" im sogenannten
       Iceberg Alley (Eisberg-Passage) zwischen zwei Bohrplätzen des schottischen
       Ölkonzerns Cairn Energy. Mehr als 30 internationale Umweltschützer sind
       nach Angaben der Umweltschutz-Organisation an Bord, darunter mehrere
       Deutsche. Die dänische Marine war mit der Fregatte HDMS Vædderen vor Ort,
       um die Aktion der Umweltschützer zu beobachten.
       
       Die schottische Betreiberfirma Cairn Energy der Plattform "Stena Don" hat
       Anfang Juli mit Tiefseebohrungen in dem Gebiet begonnen. Sie plant mehrere
       Öl-Bohrungen in den ökologisch sensiblen arktischen Gewässern.
       
       2 Sep 2010
       
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