# taz.de -- Körperscanner auf Hamburgs Flughafen: Zur Premiere einen Minister
       
       > Auf dem Hamburger Flughafen sind die ersten Körperscanner im Testbetrieb.
       > Zur Premiere ließ sich Innenminister Thomas de Maizière durchchecken. Der
       > Benutzung bleibt freiwillig.
       
 (IMG) Bild: Hände hoch! Innenminister de Maizière (CDU) beim Scannen.
       
       HAMBURG afp/dpa | Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat am
       Hamburger Flughafen die ersten beiden Körperscanner in Deutschland in
       Betrieb genommen. "Der heutige Tag ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu
       mehr Sicherheit im Luftverkehr", sagte de Maizière am Montag beim
       offiziellen Start des auf sechs Monate angelegten Feldversuchs. Er hoffe,
       der Test werde erfolgreich sein und die Sicherheitskontrollen nicht nur
       sicherer, sondern auch effektiver und schneller machen. Noch gebe es bei
       den getesteten Geräten aber "zu viele Fehlalarme".
       
       "Der Test mit diesem Gerät ist auch möglich geworden, weil wir
       sichergestellt haben, dass die von mir immer wieder genannten drei
       Grundvoraussetzungen erfüllt sind: gesundheitliche Unbedenklichkeit,
       Wahrung der Persönlichkeitsrechte und ein Mehrwert für die Luftsicherheit",
       so de Maizière weiter.
       
       Ob und in welcher Form die Körperscanner künftig am deutschen Flughäfen
       eingesetzt werden, lasse sich daher erst nach Abschluss des Testlaufs
       beurteilen, sagte der Innenminister. Die Benutzung der Geräte am Hamburger
       Airport ist während der Testphase freiwillig. Wer nicht durch die Scanner
       gehen möchte, kann sich auf herkömmliche Weise kontrollieren lassen.
       
       Körperscanner funktionieren ähnlich wie eine Wärmebildkamera. Durch
       computergestützte Auswertung der Bilder können die Geräte am Körper
       versteckte gefährliche Gegenstände wie Sprengstoff entdecken, auf die die
       derzeit an Flughäfen eingesetzten Metalldetektoren nicht reagieren.
       Körperscanner sind bereits in den USA und mehreren europäischen Staaten im
       Einsatz oder werden getestet.
       
       Die Geräte bilden jedoch keine echten Körperbilder ab. Am Körper
       befindliche Objekte werden in einer schematischen Strichmännchendarstellung
       angezeigt. Eine hitzige Debatte hatte es über die Einführung sogenannter
       Nacktscanner gegeben, nachdem im Oktober 2008 ein Vorstoß der EU-Kommission
       hierzu bekanntgeworden war.
       
       Die Körperscanner wurden bei der Bundespolizeiführungsakademie in Lübeck
       unter Laborbedingungen getestet. Die Geräte arbeiten nicht mit
       Röntgenstrahlen, sondern mit Millimeterwellen. Für den Praxistest wurde der
       am nächsten gelegene große Flughafen - Hamburg - ausgesucht.
       
       27 Sep 2010
       
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