# taz.de -- Rückkauf der Wasserbetriebe II: So viel Geld müsste fließen
       
       > Laut der Finanzverwaltung würde ein Rückkauf mehrere Milliarden Euro
       > kosten.
       
 (IMG) Bild: Berliner erfahren wieder ein Stückchen mehr über ihr Wasser
       
       Laut einer internen Kalkulation der Senatsverwaltung für Finanzen wäre ein
       Rückkauf der Wasserbetriebe sehr teuer. Das Land müsste deutlich mehr Geld
       bezahlen, als es 1999 bekommen hat. Das ergibt sich aus einem Dokument, das
       die Finanzverwaltung bereits im Jahr 2003 erstellt hat und das der taz
       vorliegt.
       
       Die Finanzverwaltung stellt darin zunächst fest, der Verkaufsvertrag sehe
       "keine speziellen Kündigungsregelungen vor". Würde das Land Berlin den
       Vertrag trotzdem einseitig kündigen, "läge ein Vertragsbruch mit den
       einschlägigen gesetzlichen Regelungen bei Vertragsverstößen vor". Denkbar
       seien zwei Szenarien. Beim ersten Szenario zahlt das Land den Kaufpreis von
       1,687 Millionen Euro zurück und zusätzlich eine Verzinsung auf den
       Kaufpreis für die folgenden Jahre. Die Zinsen müssten dabei nach der Formel
       berechnet werden, die der Verfassungsgerichtshof für unzulässig erklärt
       hatte: Rendite von Bundesanleihen plus 2 Prozentpunkte. Dies seien 313
       Millionen Euro für die Jahre 1999 bis 2003. Inzwischen dürfte das Land nach
       dieser Rechnung deutlich mehr zahlen, da jetzt auch die Jahre 2004 bis 2010
       zu verzinsen sind.
       
       Bei dem zweiten Szenario zahlt das Land die sogenannten fiktiven Zinsen,
       die die Wasserbetriebe bis zum Jahr 2028 - wenn der Vertrag ausläuft -
       ihren Kunden berechnen können. Dies wären insgesamt 3,25 Milliarden Euro -
       nach der Rechnung aus dem Jahr 2003. Inzwischen dürfte diese Summe etwas
       niedriger liegen. Bei einem Rückkauf zu diesen Konditionen würde sich das
       Geschäft damit ausschließlich für RWE und Veolia finanziell gelohnt haben.
       Sie würden nicht nur Geld für den Rückkauf bekommen, sondern dürften auch
       die Gewinne aus den vergangenen elf Jahren behalten - das waren weitere 1,3
       Milliarden Euro.
       
       SEBASTIAN HEISER
       
       3 Nov 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Heiser
       
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