# taz.de -- San Francisco gegen Fast-Food-Ketten: Spielzeug in Happy Meals tabu
       
       > Zum Burger noch was zum Spielen - was Millonen in Schnellrestaurants
       > lockt, hat San Francisco jetzt verboten. Werbegeschenke gibt's nur noch
       > in Kombination mit Obst.
       
 (IMG) Bild: Das Happy Meal von McDonalds hat ab 2011 nur noch wenig Freude in San Francisco.
       
       SAN FRANCISCO dpa/dapd | Der Stadtrat von San Francisco bleibt bei seinem
       umstrittenen Verbot von Fast-Food-Gerichten mit Kinderspielzeug. Das
       Gremium der kalifornischen Metropole bekräftigte am Dienstag in einer
       zweiten Abstimmung seine Ablehnung von kalorienreichen "Happy Meals" mit
       Spielzeug-Beilage. Ab Dezember 2011 sollen derartige Werbegeschenke in
       Kindergerichten tabu sein, wie der San Francisco Chronicle berichtete.
       
       Einen gegenteiligen Trend gibt es in Deutschland. Hier präsentiert die
       Fast-Food-Kette Burger King ihr neues "Kids Menue" mit Maskottchen,
       Spielzeug und Kids Magazin. Das neue Menue, in dem Kunden neben Burger und
       Pommes auch Salat als Beilage wählen können, wird außerdem auf den großen
       Kinderkanälen im Fernsehen beworben.
       
       Nach der neuen Regelung in den USA dürfen Fast-Food-Menüs für Kinder dann
       kein Spielzeug mehr enthalten, wenn sie mehr als 640 Milligramm Natrium
       oder über 600 Kalorien enthalten oder 35 Prozent der Kalorien aus Fett
       sind. Auch der Anteil gesättigter Fette und Transfette wird durch das neue
       Gesetz beschränkt.
       
       Nur "gesündere Happy Meals", die eine Reihe von strikten
       Ernährungsvorschriften erfüllen, können zusammen mit Spielzeugen verkauft
       werden. Diese Gerichte müssen weniger Fett, Salz und Zucker enthalten und
       zudem Obst und Gemüse mitliefern.
       
       Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Stadtrat in erster
       Abstimmung mit großer Mehrheit für die Initiative ausgesprochen.
       Bürgermeister Gavin Newsom protestierte jedoch gegen die Entscheidung.
       "Eltern, nicht Politiker, sollen entscheiden dürfen, was ihre Kinder
       essen", sagte Newsom. Er drohte ein Veto an, über das sich der Stadtrat
       aber hinwegsetzen würde.
       
       "Dies ist ein riesengroßer Sieg für die Gesundheit unserer Kinder",
       zitierte der SanFrancisco Chronicle nach der ersten Abstimmung den
       Initiator des Verbots, Stadtrat Eric Mar. San Francisco ist damit die erste
       US-Großstadt mit derartigen Auflagen. Das Gremium verwies auf den
       bedrohlichen Anstieg von übergewichtigen Kindern, die sich ungesund
       ernähren. McDonald's sei von dieser Entscheidung "extrem enttäuscht", sagte
       Firmensprecherin Danya Proud. Die Kunden würden sich so etwas nicht
       wünschen.
       
       Laut dem amerikanischen Wettbewerbshüter FTC gaben Schnellrestaurants im
       Jahre 2008 161 Millionen Dollar (115 Millionen Euro) für Werbung aus, die
       sich an Kinder unter 12 Jahren richtete. 2006 wurden Kindermenüs demnach
       Spielzeug im Wert von 360 Millionen Dollar beigelegt.
       
       10 Nov 2010
       
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