# taz.de -- Kommentar zum Wohnungsmarkt: Neue Ideen für neue Wohnungen
       
       > Ohne nennenswerten Bau nicht nur von Luxuswohnungen wird sich das Problem
       > verschärfen.
       
       Es wird eng auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Um diese Feststellung zu
       treffen, braucht es keine Studie der Lobbyisten vom Verband
       Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU). Es reicht der tägliche
       Blick in die Zeitungen. Und weil es eng wird, wird es auch teurer.
       
       Ob es bald nur noch 3.000 Wohnungen sind, die in den Beständen des BBU leer
       stehen, ist im Grunde zweitrangig. Tatsache ist: Ohne nennenswerten Neubau
       nicht nur bei Luxuswohnungen wird sich das Problem verschärfen. Die Zeiten
       eines entspannten Wohnungsmarkts sind vorbei.
       
       Bislang hatte der rot-rote Senat zum Thema Neubau wenig zu sagen. Wenn,
       dann wehrte er lediglich die durchsichtigen Interessen des BBU ab,
       landeseigene Grundstücke kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Doch der
       Streit zwischen SPD-nahen Wohnungsunternehmen und einem SPD-geführten Senat
       lähmt die Debatte um Alternativen.
       
       Dabei sind diese Alternativen da. Warum nicht landeseigene Grundstücke in
       Erbpacht vergeben? Warum nicht Leasing- und Mietkaufmodelle erproben? Warum
       nicht die Bauordnung durchforsten? In den Niederlanden sind die
       Neubaukosten deutlich niedriger als in Deutschland. Das muss nicht so
       bleiben.
       
       Nicht nur ökologisch zu bauen ist das Gebot der Stunde, sondern auch
       sozial. Warum nicht einen Wettbewerb der Ideen organisieren, der die
       verschiedenen Modelle dem Praxistest unterzieht? Die Internationale
       Bauausstellung, die der Senat am Rande des Flugfeldes Tempelhof plant, wäre
       dafür der richtige Ort. Allerdings sollte das Experiment "behutsam bauen"
       nicht nur auf den BBU zugeschnitten sein, sondern auch auf Genossenschaften
       und Baugruppen.
       
       17 Nov 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
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