# taz.de -- Senatswahl in Alaska: Heftige Schlappe für Sarah Palin
       
       > In Alaska hat der Tea-Party-Kandidat bei der Senatswahl gegen eine
       > Unabhängige verloren. Die neue Senatorin Murkowski verbindet eine enge
       > Feindschaft mit Palin.
       
 (IMG) Bild: Weil viele Wähler ihren Namen auf den Stimmzettel geschrieben haben, ist Lisa Murkowski neue Senatorin in Alaska.
       
       BERLIN taz | Die letzte noch offene Senatswahl ist entschieden. Nach
       Auszählung fast aller Stimmen im US-Bundesstaat Alaska hat die unabhängige
       Kandidatin Lisa Murkowski am Mittwochabend ihren Sieg erklärt. Murkowski
       war als sogenannte Write-in-Kandidatin angetreten, nachdem sie die
       republikanischen Vorwahlen gegen ihren Konkurrenten Joe Miller verloren
       hatte. Miller genoss die Unterstützung der Tea Party und der früheren
       Gouverneurin Alaskas, Sarah Palin.
       
       Die Auszählung der Stimmen hatte zwei Wochen gedauert, weil Murkowskis Name
       gar nicht auf den Stimmzetteln stand, sondern von den WählerInnen selbst
       eingetragen werden musste. Nach dem jetzigen Stand kam Murkowski auf
       100.868 Stimmen, Miller auf 90.448. Zwar hat das Miller-Lager angekündigt,
       eine komplette Neuauszählung zu beantragen, außerdem wollen sie insgesamt
       8.153 Murkowski-Stimmen für ungültig erklären lassen, weil auf diesen
       Stimmzetteln Murkowskis Name falsch geschrieben sei.
       
       Aber nachdem Murkowski selbst dann gewonnen hätte, wenn ein Gericht all
       diese Stimmzettel für ungültig erklären würde, forderte am Mittwoch auch
       die republikanische Parteizentrale Miller auf, seine Niederlage
       einzugestehen. Es ist das erste Mal seit 1954, dass ein Write-in-Kandidat
       einen Senatssitz gewinnen konnte.
       
       Der Sieg Murkowskis verändert nichts am Stimmenverhältnis zwischen
       Demokraten und Republikanern im neuen Senat, da sowohl sie als auch Miller
       zu den Republikanern gezählt werden. Der demokratische Kandidat in Alaska,
       Scott T. McAdams, lag stets deutlich zurück. Aber Murkowskis Sieg ist eine
       herbe Niederlage für Sarah Palin, die durch ihre Unterstützung etlichen
       konservativen und Tea-Party-unterstützten KandidatInnen zum Sieg verholfen
       hatte. Palin und Senator Jim DeMint hatten bis zum Schluss Geld für einen
       Rechtsfonds gesammelt, um die Wahl Murkowskis anfechten zu können.
       
       Palin und Murkowski verbindet eine enge Feindschaft, seit Palin im Jahr die
       republikanischen Vorwahlen zur Gouverneurswahl gegen den Amtsinhaber Frank
       Murkowski gewann, den Vater der frischgewählten Senatorin. Und während
       Miller mit den Tea-Party-Slogans von Budgetkürzungen und kleiner Regierung
       auf Stimmenfang ging, wollte sich Murkowski vor allem um Alaskas Wohl
       kümmern: Rund ein Drittel der Wirtschaftsaktivitäten Alaskas hängen an
       Bundesausgaben.
       
       18 Nov 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
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