# taz.de -- Fußball-Bundesliga am Sonntag: Einer oben, einer unten am Rhein
       
       > Bayer Leverkusen hält mit seinem 3:2-Sieg gegen den 1.FC Köln den
       > Anschluss an die Tabellenspitze. Für Köln sieht es nun zappenduster aus.
       
 (IMG) Bild: Hier mal auf gleicher Höhe: Gonzalo Castro und Lukas Podolski.
       
       LEVERKUSEN dpa | Bayer Leverkusen bleibt am Spitzenduo in der
       Fußball-Bundesliga dran. Der Werksclub gewann am Sonntag das hochklassige
       51. Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln mit 3:2 (1:1), festigte Platz drei und
       verschärfte die Abstiegssorgen des Nachbarn.
       
       Patrick Helmes (6.), Tranquillo Barnetta (55.) und Stefan Reinartz (61.)
       trafen bei Schneetreiben vor 30.210 Zuschauern für Bayer, das durch den
       Dreier im neunten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen blieb. Für die unter
       Wert geschlagenen Kölner waren Pedro Geromel (27.) und der eingewechselte
       Martin Lanig (65.) erfolgreich. Trotzdem blieb der 1. FC wie immer in den
       vergangenen 13 Jahren ohne Sieg gegen Bayer.
       
       "Wir hatten die reifere Spielanlage und waren deshalb am Ende der etwas
       verdientere Sieger", analysierte Bayer-Kapitän Simon Rolfes, gab aber zu,
       einiges Glück gehabt zu haben. "Wenn man in Leverkusen 1:3 in Rückstand
       gerät, ist es schwierig zurückzukommen, aber wir hätten in der Schlussphase
       noch den Ausgleich machen können. Das 1:3 war der Genickschuss für uns",
       kommentierte Kölns Lanig die unglückliche Niederlage des
       Tabellenvorletzten.
       
       Wechsel-Spekulationen um Bayer-Manager Michael Reschke, der als Kandidat
       für den frei gewordenen Sportdirektor-Posten bei den Kölnern gehandelt
       wurde, hatten im Vorfeld des Duells für atmosphärische Störungen gesorgt.
       Auf dem rutschigen Rasen ging's dann auch intensiv, aber nicht unfair zu.
       Bayer-Coach Jupp Heynckes ließ nach dem 1:0 am Mittwoch in Trondheim Rolfes
       zunächst auf der Bank. Dafür war Torhüter René Adler nach auskuriertem
       Hexenschuss wieder dabei.
       
       Trotz der schwierigen Platzverhältnisse vertrauten die Gastgeber auf
       Kombinationsfußball und ihre größere spielerische Reife. Nach einem
       Freistoß von Barnetta vergab Helmes volley die frühe Führung (6.). Beim
       Werksclub funktionierte das Positionsspiel, der Ball lief gut, und Helmes
       war gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber besonders motiviert. Ein
       sehenswerter Angriff brachte schließlich das überfällige 1:0. FC-Keeper
       Faryd Mondragon konnte einen Schuss des starken Renato Augusto nicht
       festhalten - Helmes staubte ab.
       
       Das Tempo blieb hoch, die Partie unterhaltsam. Die Kölner, bis dahin ohne
       echte Torchance, zeigten sich auch ohne ihren verletzten Stürmer Milivoje
       Novakovic unbeeindruckt vom Rückstand. Der starke Lukas Podolski, zuletzt
       vor allem durch Frustabbau aufgefallen, zwirbelte einen Freistoß auf
       Geromel, und dessen Direktabnahme klatschte vom Innenpfosten ins Netz
       (27.).
       
       Bayer machte auch in der Folge das Spiel, aber Köln setzte bei Kontern
       unangenehme Nadelstiche. Podolski scheiterte mit einem Rechtsschuss an
       Adler (40.). Drei Minuten später musste Bayers Abwehrchef Sami Hyypiä
       verletzt runter - für den Finnen kam Rolfes. An diesem Montag sollen
       wenigstens die verletzten Michael Ballack und Stefan Kießling wieder ins
       Mannschaftstraining einsteigen.
       
       Angetrieben vom engagierten Podoslki, kamen die Kölner noch mutiger aus der
       Kabine. Doch im Stil einer Spitzenmannschaft regelte Leverkusen früh die
       Verhältnisse. Sidney Sam ließ die Hereingabe des erneut starken Arturo
       Vidal durch, und Barnetta gelang das 2:1 (55.). Die Kölner Antwort: Adam
       Matuschyk scheiterte aus drei Metern an Adler, Podolskis Treffer im
       Nachfassen wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben (58.).
       
       Genauso rasant verlief auch die letzte halbe Stunde. Nach Gonzalo Castros
       Ecke köpfte Manuel Friedrich zunächst an die Unterkante der Latte, aber
       Reinartz (61.) vollendete ebenfalls per Kopf zum 3:1 - das 15. Bayer-Tor
       nach einer Standardsituation. Kölns Coach Frank Schaefer brachte Lanig
       (64.). 55 Sekunden im Spiel, veredelte der Joker eine tolle Vorarbeit von
       Podolski zum 2:3. Und Lanig hätte beim nächsten Angriff den Ausgleich
       machen müssen, als er eine Ehret-Flanke aus drei Metern nicht im leeren Tor
       unterbringen konnte.
       
       Die aufopferungsvoll kämpfenden Kölner zwangen Bayer in der Schlussphase zu
       einer Abwehrschlacht, wurden jedoch nicht mehr belohnt.
       
       5 Dec 2010
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kolumne Press-Schlag: Wenn der Russ kommt
       
       Wenn die Erwartungshaltung vor dem Pausentee steigt, dann steht die
       Phrasendrescherei "gut im Schuh". Und Matthias Sammer ragt aus dem Heer der
       "ein Stück weit"-Automaten heraus.
       
 (DIR) Fußball-Bundesliga am Sonntag: Dortmund einfach meisterhaft
       
       Der Dortmunder Erfolg in der Bundesliga geht ungebremst weiter. Das 2:0 in
       Nürnberg war der sechste Sieg und achte Auswärtssieg des Tabellenführers
       hintereinander.
       
 (DIR) Fußball-Bundesliga am Samstag: Bayern vergisst sich
       
       Dass die Münchner 0:2 auf Schalke verlieren, findet nicht nur Trainer Luis
       van Gaal "unglaublich". Von der Titelverteidigung mag er auch nicht mehr so
       recht sprechen.
       
 (DIR) Fußball-Bundesliga: Dortmund ist Herbstmeister
       
       Weil die Mainzer in Frankfurt verlieren, werden die Dortmunder
       Herbstmeister. Und den Bayern droht nach ihrer Schlappe gegen Schalke ein
       17-Punkte-Rückstand auf die Tabellenführung.