# taz.de -- Prominenter Aufruf für Iranerin: Aschtianis Freilassung gefordert
       
       > Prominente aus der ganzen Welt haben die Freilassung der zum Tod durch
       > Steinigung verurteilten Iranerin Aschtiani gefordert. Das Staatsfernsehen
       > erklärte, eine Vollstreckung sei nicht vorgesehen.
       
 (IMG) Bild: Protest in vielen Ländern der Welt: Hier kämpfen Frauenrechtlerinnen vor der iranischen Botschaft in Kiew für die Freilassung.
       
       LONDON afp/dpa | Mehr als 80 Persönlichkeiten aus aller Welt haben in einem
       offenen Brief an die iranische Führung die sofortige Freilassung der zum
       Tod durch Steinigung verurteilten Iranerin Sakine Mohammadi Aschtiani
       gefordert. Sie habe "genug gelitten", heißt es in dem unter anderen von dem
       US-Schauspieler Robert Redford und dem britischen Musiker Sting
       unterzeichneten Schreiben, das die Zeitung The Times am Montag
       veröffentlichte. Nachdem die Regierung in Teheran unter internationalem
       Druck die Hinrichtung durch Steinigung wegen Ehebruchs ausgesetzt habe,
       versuche sie nun die Anklage wegen Ermordung ihres Ehemanns
       wiederzubeleben.
       
       Aschtiani habe bereits fünf Jahre im Gefängnis verbracht und 99
       Peitschenhiebe erhalten, heißt es in dem Brief, der an das geistliche
       Oberhaupt im Iran, Ajatollah Ali Chamenei, sowie den Staatspräsidenten
       Mahmud Ahmadinedschad gerichtet ist. Dagegen sei der wegen Mordes an ihrem
       Ehemanns verurteilte Mann, mit dem sie angeblich eine Affäre gehabt habe,
       auf freiem Fuß.
       
       Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählen die Schauspieler Mia Farrow,
       Robert de Niro, Juliette Binoche und Isabelle Hupert, die
       Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka und V. S. Naipaul sowie der frühere
       französische Außenminister Bernard Kouchner, der britische
       Oppositionsführer Ed Miliband und die EU-Außenministerin Catherine Ashton.
       
       Das iranische Staatsfernsehen hatte vergangenen Freitag berichtet, eine
       Vollstreckung der Strafe sei nie vorgesehen gewesen. "Das war 2006 ein
       symbolisches Urteil, das im Gericht auch nicht von allen Richtern bestätigt
       wurde", hieß es in einem Bericht des englischsprachigen Kanals Press TV. Ob
       der Frau nun der Tod durch den Strang droht oder sie mit einer Haftstrafe
       rechnen kann, blieb offen.
       
       13 Dec 2010
       
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