# taz.de -- Gaza-Hilfskonvoi aus Asien: Keine Einreise für iranische Helfer
       
       > 160 asiatische Aktivisten brachen auf, um 300 Tonnen Hilfswaren nach Gaza
       > zu bringen - doch fast 50 sitzen nun am Grenzübergang Rafah fest. Ägpyten
       > lässt sie nicht einreisen.
       
 (IMG) Bild: Hilfswaren rein, iranische Helfer raus: ägyptische Soldaten am Grenzübergang zum Gaza-Streifen bei Rafah.
       
       JERUSALEM taz | Mit knapp einer Woche Verspätung hat ein asiatischer
       Hilfskonvoi am Montag den Gazastreifen erreicht. Die palästinensische
       Nachrichtenagentur Maan bezog sich auf offizielle ägyptische Quellen, laut
       denen 112 der insgesamt 160 Aktivisten auf dem Landweg in den Gazastreifen
       einreisen durften. Den Iranern sowie den Jordaniern, die Teil des Asia to
       Gaza Solidarity Caravan waren, verwehrte Ägypten die Einreise. Auch wurde
       ein Teil der Waren, darunter mehrere Stromgeneratoren, an der Grenze
       konfisziert.
       
       Geplant war der 27. Dezember als Ankunftstag, genau zwei Jahre nach Beginn
       des Gazakrieges. Der iranische Rote Halbmond spendete, Berichten aus
       Teheran zufolge, Medikamente im Wert von 700.000 US-Dollar. Insgesamt
       konnten die Aktivisten knapp 300 Tonnen Waren über die Grenzstadt Rafah
       nach Gaza bringen, darunter medizinische Geräte und Spielsachen.
       
       Dr. Munna al-Farra, die mit ihrem Mann Iyad die Gazafiliale der Bewegung
       Free Gaza leitet, zeigte sich überrascht. "Ich weiß nichts von dem Konvoi",
       sagte sie gestern auf telefonische Anfrage. Shadi Othman, Sprecher der
       UNRWA (UN-Flüchtlingshilfe), erklärte, dass die Ladung für das
       Bürgerkomitee des Flüchtlingslagers Jabalia gedacht sei, "was aber nichts
       heißt".
       
       Der Konvoi war Anfang Dezember in Indien gestartet, um zunächst über Land
       nach Syrien zu reisen. Von dort aus sollte es per Schiff weitergehen, wobei
       letztlich nur acht Passagiere an Bord waren, als die israelische Marine das
       Schiff nach Ägypten abbiegen ließ, damit es nicht in Gaza anlegt. Die
       anderen Aktivisten, die zum Großteil aus Indien stammen, aber auch aus
       Indonesien, Pakistan, Malaysia, Kuwait und anderen Staaten, legten die
       letzte Etappe von Damaskus per Flugzeug zurück.
       
       Die Aktivisten waren in Syrien mit verschiedenen Vertretern
       palästinensischer Parteien zusammengetroffen, darunter Khaled Meshal, Chef
       des Hamas-Politbüros in Damaskus. Meshal erinnerte im Verlauf des Treffens
       an "Mahatma Gandhis inspirierenden Kampf gegen den Kolonianismus" und
       stellte fest, dass die Palästinenser eines Tages in "einem Staat ohne
       Besatzung mit der Hauptstadt Jerusalem" leben werden.
       
       Organisiert wurde der Konvoy von der Asian Peoples Solidarity for Palestine
       (Asiatisches Solidaritätskomitee für Palästina), offenbar eine lose
       Verknüpfung von mehreren linken und islamischen Organisationen. Zu den
       erklärten Zielen dieser Gruppen gehört eine Beendigung der Gazablockade und
       der israelischen Besatzung.
       
       3 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Knaul
       
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