# taz.de -- Caspar sperrt seine Uni-Homepage: Analysiert beim Datenschützer
       
       > Der Hamburger Datenschützer geht gründlich all seine Seiten durch. Seine
       > persönliche Seite auf der Website der Uni ließ er nun sperren, weil dort
       > Google Analytics läuft. Ausgerechnet.
       
 (IMG) Bild: Hat jetzt keine persönliche Seite mehr vom Datenschutzbeauftragten: Website der Uni Hamburg.
       
       HAMBURG/BERLIN dpa/taz | Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes
       Caspar ließ seine persönliche Seite auf der Web-Präsenz der Universität
       Hamburg abschalten, wo er als Lehrbeauftragter tätig ist. Der Grund: Auf
       dieser Website komme der Tracking-Dienst Google Analytics zum Einsatz. "Wir
       setzen hiermit ein Zeichen gegen ein flächendeckendes System des
       Web-Tracking und den gläsernen User", erklärte Caspar am Freitag.
       
       Die Hamburger Datenschützer hatten bereits ihren eigenen Webauftritt auf
       der [1][Website Hamburg.de abgeschaltet], weil sie Anfang der Woche
       festgestellt hatten, dass dort ein Statistik-Dienst läuft, der nach
       Auffassung der Datenschützer gegen das Telemediengesetz verstößt.
       
       Stein des Anstoßes war dort ein Verfahren zur Reichweitenmessung von
       Online-Portalen, das die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
       Verbreitung von Werbeträgern (IVW) betreibt. Dieses kommt auf zahlreichen
       Websites in deutschsprachigen Internet zum Einsatz, [2][auch auf taz.de].
       
       Das Verfahren entspricht nach Einschätzung von Caspar nicht dem Gesetz,
       weil die IP-Adressen der Nutzer vollständig übertragen werden.
       Datenschützer fordern eine Anonymisierung. Die IP-Adresse ist eine
       Zahlenfolge, die den Computer im Internet identifiziert. Der
       Geschäftsführer von Hamburg.de, Georg Konjovic, betonte aber in einem
       Blogeintrag, die IP-Adressen würden nicht gespeichert, sondern nur genutzt,
       um die Herkunft der Besucher zu ermitteln.
       
       Caspar erklärte, seine Behörde werde zunächst von Schritten gegen den
       Anbieter absehen, weil dieser seinen Dienst bis Juli 2011 an die
       rechtlichen Vorgaben anpassen wolle. "Der Anbieter braucht einen gewissen
       Zeitraum zur Umstellung. Ich bin bereit, das abzuwarten", sagte er.
       
       Die Datenschutzbehörde der Hansestadt ist in Deutschland für Google
       zuständig. Sie hatte jüngst die Verhandlungen mit dem Unternehmen über den
       [3][Statistik-Dienst Analytics] abgebrochen. Einer der Vorwürfe ist, dass
       Google nicht alle IP-Adressen anonymisiert.
       
       14 Jan 2011
       
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