# taz.de -- Start in die Bundesliga-Rückrunde: Klopp-Truppe ist nicht zu stoppen
       
       > Der Bundesliga droht Langeweile, denn Dortmund festigt nach einem Sieg
       > über Leverkusen seinen Spitzenplatz. Und HSV-Star Ruud van Nistelrooy
       > denkt über eine Rückkehr nach Madrid nach.
       
 (IMG) Bild: Da freut sich der Klopp (re.), und mit ihm jubelt auch sein Spieler Neven Subotic.
       
       BERLIN/GELSENKIRCHEN dpa | Borussia Dortmund ist der große Gewinner des
       Rückrundenstarts in der Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Jürgen
       Klopp konnte den ersten Angriff auf seine derzeitige Alleinherrschaft durch
       den Drittplatzierten Bayer 04 Leverkusen meisterlich abwehren. Die
       Jung-Nationalspieler Kevin Großkreutz (49./53. Minute) und Mario Götze
       (55.) bescherten der Borussia mit ihren Toren am Freitagabend einen
       eindrucksvollen 3:1 (0:0)-Sieg. Für die Hausherren konnte Stefan Kießling
       (80.) vor 30.210 Zuschauern nur noch verkürzen.
       
       Zudem konnten die übrigen Verfolger des Tabellenführers am Samstag allesamt
       nicht gewinnen. Der FSV Mainz (33 Punkte) bleibt immerhin trotz des 0:1
       beim VfB Stuttgart Zweiter. Werder Bremen gelang mit dem 2:1 gegen 1899
       Hoffenheim der erhoffte positive Start ins neue Jahr, der Tabellenletzte
       Borussia Mönchengladbach schöpfte mit dem 1:0 beim 1. FC Nürnberg neuen Mut
       im Abstiegskampf. Der FC St. Pauli kam trotz zweimaliger Führung nur zu
       einem 2:2 gegen den SC Freiburg. Am Samstagabend verlor der FC Schalke 04
       zu Hause gegen den Hamburger SV mit 0:1.
       
       Die Münchner mussten ihren Gang nach Wolfsburg doppelt teuer bezahlen:
       Franck Ribéry musste früh verletzt vom Platz, für ihn kam Saisondebütant
       Arjen Robben. In einer turbulenten Partie brachte Nationalspieler Thomas
       Müller (7. Minute) die Gäste nach einem Assist von der neuen Nummer 1
       Thomas Kraft und einem Fauxpas von VfL-Keeper Diego Benaglio in Führung. Im
       ersten Spiel seit dem Weggang von Angreifer Edin Dzeko blieben die
       Hausherren in der Offensive lange harmlos, ehe Sascha Riether doch noch
       zuschlug (86.) und dem in der Kritik stehenden Coach Steve McClaren
       Rückendeckung gab. Philipp Lahm hatte zuvor einen Foulelfmeter an den
       Pfosten (21.) gesetzt, anschließend meisterte Kraft seine erste
       Bewährungsprobe mit Bravour, als er einen Grafite-Strafstoß parierte
       (45.+3).
       
       Die Mainzer, eine der Positiv-Überraschungen der Hinrunde, konnten mit dem
       ersten Ligaspiel im neuen Jahr nicht zufrieden sein. Die Rheinhessen, die
       noch nie beim VfB gewinnen konnten, schienen lange den abstiegsbedrohten
       Schwaben ein 0:0 abzutrotzen. Doch Angreifer Martin Harnik (79.) traf in
       der Schlussphase noch zum Heimsieg für die Schwaben.
       
       Ruud van Nistelrooy hat dem FC Schalke 04 einen erfolgreichen Start in die
       Bundeliga-Rückrunde verdorben. Der von seinem Ex-Club Real Madrid umworbene
       34-jährige Niederländer bescherte dem Hamburger SV am Samstag mit dem
       Siegtreffer (53. Minute) zum 1:0 (0:0)-Erfolg beim Revierclub dagegen einen
       Wiederbeginn nach Maß. Vor 61.673 Zuschauern in Gelsenkirchen erhielt die
       geplante Aufholjagd der Schalker mit der ersten Niederlage nach zuletzt
       vier Heimsiegen ohne Gegentor einen empfindlichen Dämpfer. Hamburg liegt
       nach dem Sprung auf Rang sieben im Kampf um die Europacupplätze wieder gut
       im Rennen.
       
       "Wir haben hier ganz verdient gewonnen", sagte van Nistelrooy im Anschluss.
       Eine mögliche Rückkehr zu Real Madrid ließ der Torjäger offen: "Da muss ich
       mir noch mal ein gutes Wochenende Zeit für nehmen. Es ist auch nicht
       einfach für mich, es ist nicht irgendein Verein, der da vorbeikommt."
       HSV-Coach Armin Veh sagte im TV-Sender Sky, offiziell liege kein Angebot
       vor. Sportchef Bastian Reinhardt stellte klar, dass sich Real keine
       Hoffnungen machen sollte. Van Nistelrooy habe einen Vertrag mit dem HSV:
       "Es gibt nix, worüber wir da reden müssen." Torhüter Frank Rost sagte: "Ich
       könnte ihn verstehen, wenn er sagt: Ich möchte meine Karriere gern bei Real
       Madrid beenden."
       
       Nach ihrer miserablen Hinrunde gelang den Bremern mit dem 2:1 gegen
       Hoffenheim ebenfalls ein guter Start in die zweite Halbserie. Werders
       großer Hoffnungsträger Claudio Pizzaro (36.), der lange schmerzlich
       vermisst worden war, ließ die Bremer Fans im ersten Durchgang jubeln. 1899
       verpatzte dagegen im ersten Spiel nach dem Abgang von Luiz Gustavo nach
       München die Liga-Premiere des neuen Cheftrainers Marco Pezzaiuoli. Nach dem
       Ausgleich durch Boris Vukcevic (87.) sorgte Torsten Frings (90.+2) für den
       Werder-Erfolg.
       
       In Nürnberg zeigte Mönchengladbach, dass trotz der Horror-Hinrundenbilanz
       von nur zehn Punkten der Glaube an den Klassenverbleib keine Utopie sein
       muss. Die mit drei Neuen angetretenen Borussen kamen durch den Siegtreffer
       von Roman Neustädter (8.) nach Vorlage von Winter-Zugang Mike Hanke zum
       "Dreier" bei den Franken. Keeper Christofer Heimeroth hielt bei einem
       Strafstoß von Javier Pinola den immens wichtigen Auswärtssieg fest.
       
       Der St. Pauli konnte seine Position im Tabellenkeller indes nicht
       entscheidend verbessern, bleibt aber am Millerntor gegen die Freiburger
       weiter ohne Niederlage. Nachdem Keeper Thomas Kessler einen fragwürdigen
       Handelfmeter von SC-Torjäger Papiss Demba Cissé (11.) gehalten hatte, traf
       Kapitän Marius Ebbers (13.) per Kopf für die schwächste Offensive der Liga.
       Für den zweiten Treffer der Hausherren sorgte der eingewechselte Gerald
       Asamoah (68.). Cissé (61./75.) glich aber jeweils aus und zog mit seinen
       Saisontreffern 14 und 15 am bisherigen Liga-Toptorjäger Theofanis Gekas
       vorbei. Komplettiert wird der 18. Spieltag am Sonntag mit den Partien
       Eintracht Frankfurt - Hannover 96 und 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Köln.
       
       16 Jan 2011
       
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