# taz.de -- Tausende gegen Rechts auf der Straße: NPD und DVU feiern Fusion
       
       > In Berlin und Magdeburg gehen Tausende gegen rechtsextreme
       > Veranstaltungen auf die Straße. Nach dem Zusammengehen mit der DVU heißt
       > die Partei nun "NPD - Die Volksunion".
       
 (IMG) Bild: Fahnen-Inszenierung bei der Fusionsfeier am 15.1.2011. Bei der DVU steht man offensichtlich auf Plastik.
       
       BERLIN dpa | Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Berlin und
       Magdeburg gegen Veranstaltungen der rechtsextremen NPD protestiert. In der
       Hauptstadt demonstrierten Hunderte gegen die in einer Schule stattfindende
       offizielle NPD-Feier zur Fusion mit der DVU. In die Schulaula hatte sich
       die NPD durch mehrere Gerichtsinstanzen eingeklagt.
       
       In Magdeburg protestierten rund 6.000 Menschen gegen einen Aufmarsch von
       rund 1.000 Rechtsextremisten aus Anlass des am Sonntag anstehenden 66.
       Jahrestags der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Die
       Sitzblockaden verzögerten die Demonstration der Rechtsextremisten. Am Abend
       löste sich die Neonazi-Demonstration schließlich auf.
       
       Anlass des NPD-Treffens in Berlin war die zum Jahreswechsel besiegelte
       Vereinigung mit der Deutschen Volksunion (DVU). Die Partei nennt sich seit
       dem 1. Januar nun "NPD - Die Volksunion". Mit dem Treffen wurde auch der
       Wahlkampf für das Jahr 2011 eingeläutet.
       
       Verwaltungsgerichte hatten in zwei Instanzen entschieden, dass das Land
       Berlin den Rechtsextremen die Schule aus Gründen der Gleichbehandlung zur
       Verfügung stellen musste, weil sie auch von anderen Parteien genutzt wird.
       Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit nannte dies unerträglich
       und forderte ein neues Verbotsverfahren gegen die NPD.
       
       Unter den nach NPD-Angaben 180 Teilnehmern der rechtsextremen Veranstaltung
       waren auch Parteichef Udo Voigt und die Fraktionschefs aus Sachsen und
       Mecklenburg-Vorpommern, Holger Apfel und Udo Pastörs. Die Polizei nahm zwei
       Gegendemonstranten fest, weil sie sich vermummt hatten. Dabei kam es zu
       einer Rangelei, wie ein Polizeisprecher sagte. Zudem wird wegen politischer
       Sachbeschädigung ermittelt, weil Unbekannte auf dem Schultor einen
       Schriftzug gegen die Rechtsextremisten angebracht hatten.
       
       Zu der Gegenkundgebung hatten die demokratischen Parteien der
       Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Gewerkschaften und die Vereinigung der
       Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) aufgerufen. Die BVV tagt normalerweise
       in der Aula der Schule.
       
       Über gesicherte Erkenntnisse, wie groß die fusionierte NPD ist, verfügen
       die Behörden nicht. Für das Jahr 2009 bezifferte der Verfassungsschutz die
       Mitgliederzahl der NPD auf 6.800, die der DVU auf 4.500. Nicht wenige
       Mitglieder sollen den Organisationen jedoch mittlerweile den Rücken gekehrt
       haben.
       
       16 Jan 2011
       
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