# taz.de -- Protest-Initiatorin über BBI-Flugrouten: "10 Jahre lang falsch informiert"
> Die Initiatorin des Protestes gegen die Flugrouten, Marela Bone-Winkel,
> fordert "Zurück auf Los" und findet es richtig, dass sich die Menschen
> mit allen Mitteln dagegen wehren.
(IMG) Bild: Fühlen sich nicht richtig informiert: Gegner der BBI-Flugrouten
taz: Frau Bone-Winkel, was erwarten Sie von der Fluglärmkommission, die
heute tagt?
Marela Bone-Winkel: Ich hoffe, dass heute endlich Fakten auf den Tisch
kommen. Die Deutsche Flugsicherung sollte verschiedene Vorschläge bezüglich
ihrer Wirtschaftlichkeit und des Lärmschutzes prüfen und ich hoffe sehr,
dass sie sich diesmal konkret dazu äußern wird. Die letzten beiden
Sitzungen sind ja diesbezüglich ergebnislos verstrichen.
Was für alternative Flugrouten favorisieren Sie?
Unsere Parole war immer "außen rum statt oben drüber" - damit möglichst
wenige Menschen betroffen werden. Was die Besonderheit von
Berlin-Brandenburg ist, ist der politische Hintergrund: Es wurden
Flugrouten kommuniziert, auf die sich die Leute verlassen haben. Als
Startpunkt jeglicher weiteren Planung müssen wir deshalb zurück zu den
parallelen Flugrouten aus dem Planfeststellungsbeschluss.
Zurück auf "Los" also?
Genau. Zumindest müssen zuallererst die Routen gelten, die im
Planfeststellungsbeschluss standen. Dann muss man alles machen, damit diese
Routen geflogen werden können. Sollte es nicht dabei bleiben können, darf
es gegenüber den Lärmzonen, die sich aus den ürsprünglichen Routen ergeben,
keine neuen Betroffenheiten geben.
Halten Sie dann die Klage der Gemeinde Klein-Machnow gegen den BBI für
richtig?
Ich finde es berechtigt, dass sich die Menschen in Klein-Machnow mit jedem
Mittel gegen die Flugrouten wehren. Schließlich sind sie massiv von den
abknickenden Flugrouten betroffen. Ohne davon gewusst zu haben und ohne
sich wehren oder darauf einrichten zu können. Im Gegenteil: Über zehn Jahre
lang wurde ihnen offiziell mitgeteilt, sie seien vom Fluglärm eben nicht
betroffen. Es liegt nun in der Hand des Flughafens selbst, ihren eigenen
Flughafen zu retten, indem sie die Flugrouten des
Planfeststellungsbeschlusses beibehalten.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit den anderen Initiativen?
Die Zusammenarbeit ist sehr eng. Wir haben das Berlin-Brandenburger-Bündnis
gegen die neuen Flugrouten gegründet, mit dem wir die Großdemonstration am
23. Januar organisieren. Auch wenn einige den Baustopp wollen, was wir
nicht fordern, verfolgen wir definitiv gemeinsame Ziele: dass jetzt nicht
auf einmal hunderttausende Menschen von Fluglärm und -abgasen betroffen
sein sollen, die über 10 Jahre lang falsch informiert wurden.
17 Jan 2011
## AUTOREN
(DIR) Simon Poelchau
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(DIR) Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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