# taz.de -- Kommentar Folgen des Dioxinskandal: Bio - die sicherere Alternative
       
       > Für Umweltgifte sind Behörden zuständig - und die versagen bei
       > Biobetrieben leider genauso oft wie bei konventionellen. Trotzdem sind
       > Ökolebensmittel besser, weil umweltfreundlicher.
       
 (IMG) Bild: Könnte dioxinbelastet sein, wird dennoch verkauft und verzehrt: Ein Spanferkel im Ofen.
       
       Dioxin im konventionellen Hühnerei hat auch etwas Gutes: Die Leute kaufen
       mehr Bio. Und das zu Recht.
       
       Zwar prüfen die Ökokontrollstellen in der Regel nicht auf Dioxin. Sie
       können nur die Auflagen der EU-Bioverordnung durchsetzen - vor allem das
       Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngern. Für Umweltgifte
       sind Behörden zuständig - und die versagen bei Biobetrieben leider genauso
       oft wie bei konventionellen.
       
       Trotzdem sind Ökolebensmittel besser. Denn Biobauern wirtschaften
       umweltfreundlicher. Schließlich gefährden Pestizide und Mineraldünger Klima
       und Artenvielfalt. Außerdem geben die Ökos ihren Tieren mehr Platz und
       sogar Auslauf. Aber Ökoware ist meist auch sicherer für den Verbraucher.
       Der aktuelle Dioxinskandal wäre in der Biobranche nicht möglich gewesen.
       Immerhin verbietet die Ökoverordnung isolierte Fettsäuren im Futter - über
       solche Substanzen war das Dioxin in die Tröge konventionell gehaltener
       Tiere gelangt.
       
       Zudem sind Bioviehhalter verpflichtet, mindestens die Hälfte ihres Futters
       selbst zu erzeugen oder von einem Partnerbetrieb zu beziehen. So wissen sie
       mehr als ihre konventionellen Konkurrenten über die Herkunft. Wenn Futter
       dennoch verseucht wird, sind deshalb nicht so viele Betriebe betroffen.
       
       Natürlich gibt es auch bei den Ökos Betrug und Schlampereien. Auch bei
       ihnen wurde schon mal zu viel Dioxin im Futter gefunden. Deshalb muss die
       Bioverordnung noch mehr Schlupflöcher schließen. Dass Legehennenhalter etwa
       schwer kontrollierbaren Biomais aus der Ukraine beziehen, muss
       grundsätzlich verboten werden.
       
       Dennoch gilt schon jetzt: In der Biobranche ist gesundheitsgefährdender
       Schmu wegen der dort geltenden strengeren Regeln schwieriger. Dass viele
       Menschen das erst nach Skandalen in der konventionellen Agrarindustrie
       verstehen und erst dann zu Bioprodukten greifen, ist schade - aber das
       Ergebnis stimmt.
       
       17 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jost Maurin
       
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