# taz.de -- Facebook und die Werbebranche: Reklame? Das "Gefällt mir".
       
       > Die Umsätze von Facebook in Deutschland wachsen dank der umstrittenen
       > personalisierten Werbung. Mittlerweile landen bereits 16 Prozent aller
       > Schaltungen dort, sagt Facebook.
       
 (IMG) Bild: Wirbt auch für sich selbst: Facebook.
       
       Nein, konkrete Umsatzzahlen nennt F. Scott Woods noch nicht. Nur, dass es
       ein großes Wachstum gibt, wollte der im letzten Jahr ernannte "Commercial
       Director Germany" bei Facebook in einem [1][Gespräch mit der FAZ]
       berichten. Demnach kann das Online-Netzwerk mittlerweile "16 Prozent aller
       Werbeeinblendungen" in Deutschland vorweisen. Im vergangenen Jahr sollen es
       drei Prozent gewesen sein. Gleichzeitig habe man seine deutschsprachige
       Nutzerschaft von 7,5 Millionen auf 16 Millionen aktive User erhöht. "An
       guten Tagen sind zehn Millionen Menschen auf der Seite."
       
       Interessant an den 16 Prozent ist die Tatsache, dass es sich dabei um
       personalisierte "Cost per Click"-Reklame handelt. Die Firmen, die bei
       Facebook Werbung schalten, bauen sich mittels "Self-Service-Tools" ihre
       Reklame selbst zusammen - Zielgruppenbestimmung in begriffen. Datenschützer
       haben schon des öfterendarauf hingewiesen, dass solche Tools in manchen
       Fällen [2][zu genau] sein können.
       
       Ob die Werbung die Zielgruppe auch anspricht, ist fraglich. Es gibt
       Studien, die besagen, dass Facebook-Reklame weniger wirkt als etwa Googles
       Suchmaschinen-Ansatz. Während man bei Google aktiv nach etwas sucht und
       dabei passende Werbung präsentiert bekommt, tauchen Facebook-Banner und
       Textanzeigen irgendwo nebenher im Profil auf. Dass die Werbung dank der
       vielen Daten, die Facebook über seine Nutzer hat, dann vielleicht besser
       "passt", ändert daran nichts.
       
       Trotzdem wächst Facebook weiter, auch deshalb, weil auf der Plattform die
       werbetreibende Branche nach wie vor viel experimentiert. In den USA hält
       Facebook 28 Prozent am Online-Reklamemarkt, in Großbritannien sollen es 40
       Prozent sein. Noch sind die Einnahmen, die dabei zusammenkommen,
       verhältnismäßig klein. Die Experten von E-Marketer schätzen die
       Werbeeinnahmen aller Online-Netzwerke in den USA im Jahr 2010 auf zwei
       Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Google setzt allein in Deutschland zwei
       Milliarden Euro um.
       
       Und noch etwas ist neu auf Facebook: Wer dort ein Produkt oder ein
       Unternehmen erwähnt, kann sich künftig in der Rolle eines unbezahlten
       Werbebotschafters wiederfinden. Das Netzwerk stellte am Dienstag den Dienst
       "Sponsored Stories" vor, bei dem Werbekunden Facebook-Einträge von Nutzern
       hervorheben können.
       
       Dabei können Unternehmen dafür sorgen, dass etwa "Gefällt mir"-Einträge
       oder Check-In-Anmeldungen in ihren Filialen gut sichtbar als Werbung auf
       der Website zu sehen sind, erläuterte Facebook in einem Video. Dabei gelte
       als Regel: Die Einblendung bekommen nur die Facebook-Freunde eines Nutzers
       zu sehen - also diejenigen, denen die Informationen sowieso zugegangen
       sind.
       
       Mit dem Werbeboom beginnen immer mehr Wirtschaftsbranchen, sich für
       Anzeigen in dem sozialen Netzwerk zu interessieren. Allerdings kann
       Facebook zumindest in Deutschland offenbar nicht bei allen Zielgruppen
       gleich gut punkten. Laut einer Forsa-Umfrage, die der IT-Branchenverband
       Bitkom beauftragt hat, sind Jugendliche zwischen 10 und 18 bislang lieber
       beim Berliner Anbieter "SchülerVZ" unterwegs. 49 Prozent seien dort
       angemeldet, so das Ergebnis, 40 Prozent aktive Nutzer. Facebook liegt mit
       42 Prozent Anmelderate dahinter, kann aber auf eine Starknutzerrate von 38
       Prozent verweisen.
       
       26 Jan 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://tinyurl.com/5sj9vrp
 (DIR) [2] /1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/facebook-werbung-outet-mitglieder/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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