# taz.de -- Ticker zum Marsch der Million in Ägypten: Chaos auf dem Flughafen in Kairo
       
       > Mehr als eine Million Menschen sollen in Kairo auf der Straße sein -
       > obwohl die Regierung Zufahrtsstraßen gesperrt hat. Verfolgen Sie die
       > aktuellen Ereignisse im taz-Ticker.
       
 (IMG) Bild: Die Demonstranten wollen endlich eine Demokratie - inklusive einer Verfassung.
       
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       KAIRO dpa/rtr/afp/dapd/taz | Eine Million Menschen will die Opposition für
       den Marsch der Million in der Hauptstadt Kairo und der zweitgrößten
       Metropole Alexandria mobilisieren- und hat es laut dem arabischen TV-Sender
       Al-Dschasira bereits geschafft. Hunderttausende haben sich in Kairo auf dem
       Tahrir-Platz versammelt und fordern den Rücktritt von Präsident Mubarak. Am
       Montagabend hatte das Militär gesagt, dass es nicht auf friedliche
       Demonstranten schießen werde - und bisher halten die Soldaten nach
       Augenzeugenberichten Distanz.
       
       13.50 Uhr: Jordaniens König setzt die Regierung ab 
       
       Der jordanische König Abdullah hat angesichts von anhaltenden Protesten in
       seinem Land am Dienstag die Regierung von Ministerpräsident Samir Rifai
       abgesetzt. Die Demonstranten hatten ihn für gestiegene Lebensmittel- und
       Benzinpreise und ausbleibende politische Reformen verantwortlich gemacht.
       Wie der königliche Palast mitteilte, wurde Exgeneral Maruf al Bakhit mit
       der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. (dapd) 
       
       Mona Naggar berichtet auf taz.de über die [2][Proteste in Jordanien].
       
       13.40 Uhr: Ausreise wird schwieriger 
       
       Während die Ägypter demonstrieren, hat die Ausreise Tausender Menschen zu
       chaotischen Zuständen auf dem Flughafen in Kairo geführt. Zwar trafen
       weitere Sondermaschinen ein, um Ausländer und Einheimische außer Landes zu
       fliegen, doch mehr als 4.500 Menschen warteten noch immer darauf, das Land
       verlassen zu können. Und ein Ticket garantiert noch keinen Platz im
       Flieger. Passagiere berichten, dass Polizisten Bestechungsgelder verlangen,
       bevor sie einen an Bord lassen. (dapd) 
       
       13.30 Uhr: Es gibt nur ein Ziel 
       
       "Das Regime muss weg, dann soll eine Übergangsregierung kommen. Ich will
       mein Land von der Korruption befreien", sagt Inas Said, die als
       Projektmanagerin in einer IT-Firma in Ägypten arbeitet. Neben ihr steht
       Ahmed Abdelhalin, ein Veteran des Krieges gegen Israel 1973. "Wir haben
       damals die Sinai-Halbinsel befreit, heute befreien wir uns selbst von der
       Herrschaft des ungerechten Pharaos", sagt er. Alle Demonstranten haben nur
       ein Ziel: die Absetzung von Präsident Mubarak. Doch was danach kommen soll,
       darüber herrscht wenig Einigkeit. (dpa) 
       
       13.15 Uhr: Alles ist friedlich 
       
       "Es ist eine friedliche Atmosphäre", berichtet ein Reporter von
       Al-Dschasira, der sich unter den Demonstranten in Kairo befindet. Die
       Menschen würden sich gegenseitig umarmen und küssen, Papierhüte werden
       gebastelt, damit sich die Menschen vor der Sonne schützen können. Die
       Menschen zelebrieren ihren friedlichen Protest. (taz) 
       
       13.01 Uhr: Gemeinsamer Aufruf der Opposition 
       
       Abdul Jalil Mustafaräsident von der ägyptischen Opposition sagte gegenüber
       der BBC, das sie den Dialog mit der Regierung nicht suchen werden, so lange
       Mubarak nicht abtritt. Al-Dschasira zitiert ein gemeinsames Papier der
       verschiedenen Oppositionsgruppen - deren Teil auch die Gruppe um el-Baradei
       ist - , in dem der Rücktritt von Mubarak und Neuwahlen aller politischen
       Ämter gefordert wird. (taz) 
       
       13.00 Uhr: "Verschwinde!" 
       
       Als ein Hubschrauber über der Menge auf dem Tahrir-Platz kreist, wird die
       Menge lauter und ein Repoter von Al-Dschasira übersetzt, was die
       Demonstranten skandieren: "Verschwinde, verschwinde!" Ein Ruf, den nicht
       nur der Pilot des Hubschraubers erhören soll. (taz) 
       
       12.35 Uhr: Wo ist el-Baradei? 
       
       Al-Dschasira zufolge hat Friedensnobelpreisträger Mohamed el-Baradei die
       Demonstranten über einen arabischen TV-Sender dazu aufgerufen, nicht zum
       Präsidentenpalast in Kairo zu ziehen. "Haltet den Platz", sagte el-Baradei.
       Er selbst ist nicht auf dem Tahrir-Platz. Die Fernsehbilder zeigten ihn
       offensichtlich in einem Garten sitzend. Die Frage ist, ob er oder ein
       anderer zum Kopf der Oppositionsbewegung werden kann. (taz) 
       
       12.30 Uhr: Eine Million Menschen marschieren 
       
       Ein Reporter von Al-Dschasira schätzt, dass sich in Kairo bereits die
       erhofften eine Million Menschen versammelt haben. Die Frage sei, ob die
       ägyptische Regierung auf das Hören wird, was die Menschen skandieren - oder
       es ignorieren wird. Für den Reporter gibt es jedoch wenig Zweifel, dass der
       massive Protest Eindruck auf das Regime haben wird. "Einfache Ägypter
       übernehmen Verantwortung, das ist die Realität, die auf den Straßen in
       Kairo gezeigt wird", berichtet eine andere Reporterin. (taz) 
       
       12.20 Uhr: Jeder ist auf der Straße 
       
       "Die Zeit für Veränderung ist angebrochen." So beschreibt eine Reporterin
       von Al-Dschasira die Atmospähre auf dem Tahrir-Platz in Kairo. Jeder sei
       gekommen, so die Reporterin - von Kindern bis zum Rechtsanwalt, um das
       30-jährige Regime von Präsident Mubarak zu beenden. (taz) 
       
       12.17 Uhr: Nicht mehr nach Ägypten reisen 
       
       Die Bundesregierung rät ab sofort von Reisen nach ganz Ägypten ab. Dies
       sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Dienstag in Berlin. Die
       verschärfte Reisewarnung gilt auch für die Touristengebiete am Roten Meer.
       (dapd) 
       
       12.15 Uhr: Mubarak soll bis Freitag entmachtet werden 
       
       "Wir werden nirgendwo hingehen, bis Mubarak verschwindet!" Die
       Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo sind nach Angaben von Reportern
       guter Stimmung. Die unterschiedlichen Oppositionsgruppen haben die
       Entmachtung Mubaraks bis zum Freitag als Ziel ausgegeben. Sie wollen eine
       gemeinsame Strategie entwickeln und auch entscheiden, ob
       Friedensnobelpreisträger Mohamed el-Baradei zum Sprecher des Bündnisses
       ernannt werden soll. (taz) 
       
       11:50 Uhr: Unruhen forderten 300 Todesopfer 
       
       Während die Menschen in Kairo gegen Mubarak protestieren, gehen die
       Vereinten Nationen davon aus, dass es bei den Unruhen deutlich mehr
       Todesopfer als bisher bekannt gegeben hat. "Unbestätigte Berichte sprechen
       von bisher 300 Toten und mehr als 3.000 Verletzten", sagte die
       UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, Die Entwicklung sei
       besorgniserregend. "Die Behörden haben die eindeutige Verpflichtung zum
       Schutz der Bevölkerung", mahnte Pillay. (dpa) 
       
       11.45 Uhr: Erdogan fordert demokratische Lösung 
       
       Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die ägyptische
       Führung zu einer demokratischen und friedlichen Lösung des Konflikts mit
       der Opposition aufgerufen. "Ich rufe Ägypten auf, vergesst nicht eure
       Kultur und Geschichte", sagte Erdogan in Ankara. Das ägyptische Volk nutze
       nur demokratische Rechte. Erdogan forderte Mubarak auf, "ohne Zögern" auf
       die Forderungen des ägyptischen Volkes nach einem Wandel einzugehen.
       Mubarak müsse den "Schrei der Menschen und ihre zutiefst menschlichen
       Forderungen" hören. (afp/dpa) 
       
       11.20 Uhr: Mubarak-Anhänger versammeln sich 
       
       2.000 gegen mehr als 100.000 Tausend: Parallel zu der Massenkundgebung der
       Opposition haben sich in Kairo Anhänger von Mubarak versammelt. Etwa 2.000
       Teilnehmer riefen "Ja zu Mubarak, nein zu Demonstrationen und Sabotage".
       Zusammenstöße mit den anderen Demonstranten gab es zunächst nicht. Die
       Sitmmung war aber sehr aufgeheizt, wie eine Reporterin berichtet. (dpa) 
       
       11.00 Uhr: Spendenaktion soll Internet-Blackout bekämpfen 
       
       Das [3]["Tor Project"], ein Netzwerk, das Menschen und Gruppen dabei helfen
       will, ihre Privatsphäre und Sicherheit im Internet zu verbessern, will den
       Internet-Blackout in Ägypten bekämpfen und ruft zu Spenden auf. Das Geld
       soll genutzt werden, um Geräte für Satelliten-Internet und anderes
       Equipment anzuschaffen und so die ägyptische Bevölkerung zu unterstützen.
       (taz)
       
       10.45 Uhr: Hunderttausend auf Tahrir-Platz 
       
       Auf dem Tahrir-Platz und den angrenzenden Straßen haben sich bereits mehr
       als 100.000 Demonstranten versammelt. An den Eingängen zu dem Platz
       kontrollierten Zivilisten die Ausweispapiere und durchsuchten die
       Teilnehmer. Soldaten beobachteten die Szenerie, griffen aber nicht ein.
       Auffällig war, dass unter den Demonstranten deutlich mehr Vertreter der
       Muslimbruderschaft als zuletzt zu sehen waren. Ein Vertreter der
       islamistischen Organisation sagte einer dpa-Reporterin: "Wir sind eine gut
       organisierte Bewegung. Es wird Zeit, dass auch wir auf diesem Platz reden
       dürfen." Die Muslimbrüder sind in Ägypten offiziell verboten, haben aber
       viele Anhänger. (dpa) 
       
       10.30 Uhr: Nahverkehr steht still 
       
       Die Sicherheitskräfte in Kairo haben alle in die Hauptstadt Kairo führenden
       Straßen gesperrt, der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt. Alle
       innerstädtischen Schnellstraßen seien blockiert, hieß es aus
       Sicherheitskreisen. Der Eisenbahnverkehr im Land war den zweiten Tag in
       Folge eingestellt, alle Busverbindungen zwischen den Städten waren
       unterbrochen. (dapd) 
       
       10.09 Uhr: Behörden konfiszieren Equipement 
       
       Ein Reporter der BBC berichtet, dass die Behörden am Flughafen Kairo von
       allen ausländischen Journalisten Film- und Radiotechnik konfiszieren. (taz) 
       
       10.00 Uhr: Google ermöglicht Twitter per Telefonanruf 
       
       Google will nach der Internetsperre in Ägypten die Kommunikation
       verbessern. Das US-Unternehmen wolle es ermöglichen, per Telefonanruf zu
       twittern, teilte Google auf seinem Firmenblog mit. Die Nachricht müsse als
       Voicemail bei drei eigens für diesen Service eingerichteten Rufnummern
       hinterlassen werden. Die Informationen würden dann mit der Markierung
       "egypt" bei Twitter veröffentlicht. Eine Internet-Verbindung sei dafür
       nicht notwendig. Der Dienst sei zusammen mit Experten von Twitter
       entwickelt worden. (rtr) 
       
       9.43 Uhr: Tausende auf dem Tahrir-Platz 
       
       Auf dem Tahrir-Platz in Kairo haben sich am Dienstagvormittag Tausende
       Demonstranten versammelt. Sie verlangten erneut den Rücktritt Mubaraks. Die
       Armee zeigte Präsenz, ohne die Proteste dort zu behindern, berichtete ein
       dpa-Korrespondent. Ein Reporter der BBC berichtet ebenfalls von immer mehr
       Menschen, die auf den Platz strömen. Ob es eine Million werden, sei schwer
       voraussehbar, so der Reporter. Seinen Informationen zufolge seien mehrere
       Zufahrtsstraßen nach Kairo blockiert worden, um die Anreise von
       Demonstranten zu behindern. (dpa/taz) 
       
       8.31 Uhr: Pro-Mubarak-Demonstration 
       
       Die britische BBC berichtet unter Berufung auf den Fernsehsender Al
       Arabiya, dass die Regierungspartei NDP am Dienstag eine
       Pro-Mubarak-Demonstration in der Stadt Ismailia plant. Sie liegt 125
       Kilometer östlich der Hauptstadt Kairo. (taz) 
       
       8.30 Uhr: Ausweise werden kontrolliert 
       
       Nach unbestätigten Berichten kontrolliert die Armee teilweise die Ausweise
       von Demonstranten. (dpa) 
       
       8.30 Uhr: Eisenbahnverkehr unterbrochen 
       
       Zur Behinderung der Anreise der Regimegegner sei der Eisenbahnverkehr
       unterbrochen worden, berichtet der arabische Narichtensender Al-Dschasira.
       Auch eine Anrise mit dem Auto wird immer schwieriger, da das Benzin
       zunehmend knapp wird. Vor den Tankstellen bildeten sich am Dienstag lange
       Schlangen. (dpa) 
       
       7.35 Uhr: Kommunikation erschwert 
       
       Um die Demonstranten weiter zu behindern, will die Regierung die
       Kommunikation erschweren und nach Medienberichten das Mobiltelefonnetz
       kappen. Ein weiterer ägyptischer Internetprovider, die Noor Group, sei am
       Montagabend vom Netz genommen worden. Das teilte Renesys mit, ein
       amerikanisches IT-Unternehmen aus New Hampshire, das für Internet-Anbieter
       die Sicherheit und die Infrastruktur des Netzes überprüft. Das sei der
       letzte Internetprovider gewesen, der funktioniert habe, hieß es in einem
       Medienbericht. (afp)
       
       1 Feb 2011
       
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