# taz.de -- Kolumne Ägypten: Was Mubarak sagen wollte
       
       > Husni Mubarak hat geredet. Er ist nicht zurückgetreten. Die Demonstranten
       > sind enttäuscht. Taz-Experten erklären, was er eigentlich sagen wollte.
       
       Ich, Husni Mubarak, Präsident der Republik Ägypten, Oberbefehlshaber der
       glorreichen ägyptischen Streitkräfte, Held der Revolution von 1973 und Chef
       von diesem und jenem, verkünde im Interesse des ewigen ägyptischen Volkes,
       das stolz ist, auf eine lange und glorreiche Geschichte (Pyramiden!)
       zurückblicken zu können, und im Interesse der Aufrechterhaltung der
       Ägyptischen Republik sowie in Absprache mit der internationalen
       Staatengemeinschaft und nach Rücksprache mit meiner über alles geliebten
       Familie:
       
       1. Ich würde liebend gerne meinen Lebensabend im Kreis meiner geliebten
       Familie und meiner Kinder und Enkel im sonnigen Scharm e-Scheich genießen.
       
       2. Mein ganzes Leben lang habe ich – Allah ist mein Zeuge! – gerne und mit
       Stolz diesem stolzen Land gedient.
       
       3. Den Bürgerinnen und Bürgern Ägyptens, der Jugend Ägyptens, die in den
       vergangenen Wochen auf die Straßen gegangen sind, um, wie ich unseren
       geschätzten Medien entnehmen konnte, für Stabilität, Ordnung, Sicherheit
       und Fortschritt zu demonstrieren, rufe ich zu: Auch ich bin für Stabilität,
       Ordnung, Sicherheit und Fortschritt.
       
       4. Es gehört zur Meinungsfreiheit, sich auf der Arabischen Straße für
       Stabilität, Ordnung, Sicherheit und Fortschritt auszusprechen.
       
       5. Aber von dieser ständigen Nörgelei und Demonstriererei habe ich die Nase
       gestrichen voll.
       
       6. Es macht gar keinen Spaß mehr, Präsident zu sein.
       
       7. Aber außer mir will keiner diesen Scheißjob machen.
       
       8. Deshalb sollte mal Schluss sein mit dem ewigen Rumhängen auf dem
       Tahrir-Platz. Jeder muss wieder an seine Arbeit gehen. Denn sonst wird das
       nie was mit Stabilität, Ordnung und dem ganzen anderen Zeug, das ihr
       genauso wollt wie ich.
       
       9. Ihr macht wieder eure Arbeit.
       
       10. Und ich gehe mache meine.
       
       11. Ätsch.
       
       10 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Beate Seel
 (DIR) Deniz Yücel
       
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