# taz.de -- Ticker zur Neonazi-Blockade in Dresden (2): Die Neonazis lassen auf sich warten
       
       > Den ganzen Morgen über versuchen Nazi-Gegner sich strategisch gut zu
       > positionieren, um einen Aufmarsch der Rechten zu blockieren, die zuerst
       > nur vereinzelt eintreffen.
       
 (IMG) Bild: Eine Gruppe der Grünen Partei aus Tschechien ist extra nach Dresden angereist. Ihr Plakat wird am Bahnhof Dresden Mitte viel bestaunt. Darauf steht auf tschechisch: "Grüne gegen braunen Hass".
       
       13.55 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Hier hat der Liedermacher Konstantin Wecker zu musizieren begonnen. Zwei
       bis dreitausend Menschen verteilen sich auf dem Platz und in den
       umliegenden Straßen.
       
       13.53: Blockade Fritz-Löffler-Straße/Reichenbachstraße 
       
       An der Blockade an der Reichenbachstraße ist die Lage unverändert, zwar gab
       es Gerüchte, dass die Blockade hier geräumt worden sei, das stimmt aber
       nicht.
       
       13.40 Uhr: Blockade Franklinstraße/Strehlener Straße 
       
       Etwa 500 Demonstranten von IG-Metal über Studenten bis hin zur Antifa
       blockieren weiter die Straßenkreuzung Franklinstraße/Strehlener Straße. In
       der Strehlener Straße gibt es inzwischen sechs Barrikaden und zwischen TU
       und Hauptbahnhof in der Fritz-Löffler-Straße sind fünf Blockadepunkte
       eingerichtet mit mehreren tausend Gegendemonstranten.
       
       13.34 Uhr: Freital 
       
       Nach noch unbestätigten Angaben hat ein Taz-Reporter erfahren, dass in
       Freital inzwischen 2.000 Neonazis unbehelligt marschieren sollen. Etwa 400
       Rechte sollen sich an der Südseite des Hauptbahnhofs gesammelt haben.
       
       13.32 Uhr: Blockade Fritz-Löffler-Straße/Reichenbachstraße 
       
       Katja Kipping von der Linkspartei hat die Blockade als Veranstaltung
       anmelden wollen. Die Polizei ließ das zu, aber mit der Auflage, den
       Knotenpunkt zu verlassen. Daraufhin riefen Teilnehmer der Blockade, dass
       Katja Kipping doch bitte nicht über einen Polizeilautsprecher mit den
       Demonstranten reden solle. Diese führten dann eine spontane Abstimmung
       durch, ob sie die Straße räumen oder nicht. Das Ergebnis wurde gleich
       verkündet: Wir bleiben hier!
       
       13.30 Uhr: Strehlener Platz/Strehlener Straße 
       
       Auf der Route, die die Neonazis letzte Woche auf ihrem "Trauermarsch"
       nehmen mussten, wurde eine Barrikade aus Zaungittern und Holzbalken
       errichtet, die quer über die Straße gelegt wurden. Eine weitere brennende
       Barrikade wird gerade von der Feuerwehr gelöscht. Ein Stück weiter hinter
       auf der Strehlener Straße ist es einer Gruppe von etwa 200 Menschen
       gelungen, in die "verbotene" Zone einzudringen. Die Polizei versucht
       sofort, sie einzukesseln.
       
       13.28 Uhr: Nordseite Hauptbahnhof 
       
       Es geht los. Auch nördlich des Hauptbahnhofs herrscht Kalorien-Notstand:
       Dutzende drängen sich in die Grill-Fleischerei und warten in riesigen
       Schlangen auf Schweinshaxen, Hähnchenkeulen und Bratkartoffeln. Draußen vor
       dem Bahnhof ist die Stimmung weiter entspannt und fröhlich.
       
       13.26 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Wer will, kann problemlos und von allen Seiten zu dem nördlich vom
       Hauptbahnhof stehenden Gegendemonstrationszug durchkommen - außer aus
       Richtung Süden, da dort die Nazis stehen. Offenbar hat die Polizei keine
       ausreichenden Kräfte, um wie angekündigt alles weiträumig und effektiv
       abriegeln zu können.
       
       13.25: Blockade Fritz-Löffler-Straße/Reichenbachstraße 
       
       An der Blockade verhandelt der NPD-Landtagsabgeordnete Andreas Storr mit
       der Polizei. Ihn scheint zu stören, dass die Polizei bisher noch nicht
       angefangen hat, die Blockade zu räumen. Dort werden mittlerweile
       Luftballons in die Höhe geworfen, und Musik gespielt. Auch
       Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse ist zur Blockade gekommen, er
       wartet gemeinsam mit den anderen Demonstranten.
       
       13.20 Uhr Blockade Bayreuther Straße/Münchner Straße 
       
       Die Lage bei den knapp 1.000 Blockierern ist ruhig. Der Versuch der
       Polizisten, Schneisen durch die Sitzenden zu schlagen, hat nicht geklappt.
       Der angrenzende Bäcker sowie ein Döner-Imbiss sind gnadenlos überfüllt, sie
       verkaufen alles, was sie zu bieten haben. Ein 56-jähriger Hauswart macht
       Fotos von der Straßenszenerie und hat Angst um die Bausubstanz. "Wie kann
       die Politik nur so etwas zulassen. Hoffentlich wird nichts beschädigt",
       sagt er und schüttelt dabei den Kopf.
       
       13.14 Uhr: Blockade Franklinstraße/Strehlener Straße 
       
       Etwa 300 bis 400 Meter entfernt von der Blockade in der Franklinstraße/Ecke
       Strehlener Straße haben Linksautonome eine Großbaustelle geplündert,
       Bauzäune geklaut und daraus eine Straßensperre errichtet. Es steigen dunkle
       Rauchwolken auf auf, die Polizei ist noch nicht da, ein Baucontainer brennt
       weiter hinten.
       
       13.10 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Mehrere tausend Menschen versammeln sich nun an der Nordseite des
       Hauptbahnhofs, stehen direkt an der von der Polizei abgesperrten Straße,
       die direkt auf die Südseite des Bahnhofes führt. Dort wären sie in
       Sichtweite zu den Neonazis. Viele Demonstranten haben bunte Fahnen dabei,
       verpusten Seifenblasen.
       
       13.05 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Der Demonstrationszug, der am Morgen von der Marienbrücke aus gestartet
       war, ist jetzt in Sichtweite des Dresdner Hauptbahnhofs. 2.000 Menschen
       wollen nun zum Wiener Platz ziehen und gelangen damit von der Nordseite des
       Bahnhofs den geplanten Neonaziaufmärschen immer näher. Allerdings: Zwischen
       ihnen und den Rechtsextremen liegt dann noch der massiv geschützte
       Bahnhofskomplex sowie die Bahndämme.
       
       13.03 Uhr: Marienbrücke 
       
       Die Marienbrücke ist, ebenso wie die Augustusbrücke für Fußgänger und
       Radler frei, Autos aber dürfen sie nicht passieren.
       
       13 Uhr: Fritz-Löffler-Straße/Reichenbachstraße 
       
       Die Blockade steht immernoch. Vom Bahnhof die Fritz-Löffler-Straße hoch
       wäre es der kürzeste Weg der Rechten zu ihrem Versammlungsplatz am
       Nürnberger Platz. Angespannte Ruhe herrscht bei der Blockade. Die Polizei
       hat derweil die Zahl der Neonazis am Bahnhof nach unten revidiert. Laut
       ihnen sollen nur 400 Neonazis da sein.
       
       12.51 Uhr: Synagoge 
       
       Die einzige genehmigte Mahnwache in Dresden, die Mahnwache der CDU, ist
       gerade zu Ende gegangen. Aus den Lautsprechern dudelt Popmusik. Der
       CDU-Stadtvorsitzende trägt eine rote Pudelmütze. Der sächsische
       Innenminister, Markus Ulbig, soll auf der Mahnwache von "Schlachten in
       Dresden" gesprochen haben.
       
       Die Augustusbrücke ist zwischen Altstadt und Neustadt frei. Der
       Straßenbahnverkehr in der Innenstadt ist vollkommen lahm gelegt.
       
       12.50 Uhr: Ammonstraße/ Falkenstraße: 
       
       Gerade trifft der Demonstrationszug hier ein. Unter den etwa 2.000
       Menschen, die hier über die Ammonstraße in Richtung Hauptbahnhof laufen,
       ist auch Tilmann Schwenke (40). Er ist heute Morgen um 5 Uhr in Wilthen bei
       Bautzen losgefahren um im fünften Jahr in Folge gegen die Neonazis zu
       demonstrieren. Schwenke trägt eine Fahne der Naturfreunde Deutschlands und
       ist empört: "Die Naturfreunde wurden 1933, ähnlich wie der Deutsche
       Gewerkschaftsbund (DGB) von den Nazis verboten. Es ist deshalb eine
       Unverschämtheit, dass der DGB heute vor dem eigenen Haus hier in Dresden
       keine Mahnwache abalten darf, die Neonazis aber hier demonstrieren dürfen."
       
       Die Polizei hatte mit einer Auflage vom Freitag die lange angekündigte
       Mahnwache am Haus des DGB in Dresden untersagt.
       
       Auch andere Mitdemonstranten sehen das Verhalten der Stadt Dresden hier
       kritisch: "Der Umgang der Stadt mit Naziaufmärschen ist ungenügend
       durchdacht", sagen Monika (68) und Eberhard, (72) Riller, die selbst aus
       Dresden stammen. "An erster Stelle muss stehen, dass die Menschen hier
       keine Nazis wollen, und nicht nur das, was die Paragrafen sagen." Die
       Rillers finden, in deiner Demokratie, "dürfen Gegenmaßnahmen bei Demos sich
       nicht nur gegen eine Seite richten."
       
       12.44 Uhr: Franklinstraße/Strehlener Straße 
       
       In der Blockade vor dem Hotel Europa befindet sich auch der
       Oberbürgermeister von Jena, Albrecht Schröter (SPD). Unter keinen Umständen
       werde er den Platz freiwillig räumen: "Ich werde demnächst 56 Jahre alt und
       habe heute schon einen langen Fußmarsch hinter mir, ich bitte um
       Verständnis, dass ich nicht mehr weiterlaufen kann". Obwohl bereits um
       11.40 Uhr von der Polizei die dritte Aufforderung zur Räumung ausgesprochen
       wurde, wächst die Zahl der Gegendemonstranten weiter an. Die Polizei bleibt
       bemerkenswert ruhig. Es wird Suppe ausgeschenkt, die Stimmung ist fröhlich
       bis ausgelassen.
       
       12.40 Uhr: Wiener Straße/Nordseite des Hauptbahnhofs Richtung Osten 
       
       Ein bis zweitausend schwarz gekleidete Antifas haben die ganze Straße
       besetzt. Zwei Mülltonnen brennen. Offensichtlich scheint es auch auf der
       Südseite des Hauptbahnhofs zu brennen, da eben ein Löschzug der Feuerwehr
       in diese Richtung vorbeigefahren ist, sich aber nicht um die brennenden
       Mülltonnen gekümmert hat.
       
       12.39 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Trotz großer Polizeisperren sind kleine Gruppen von Demonstranten, etwa
       jeweils 40 bis 50 Menschen, dicht an den Neonazis dran. Sie rufen laut:
       "Jede Stadt hat Nazis satt". Militante Rechte skandieren: "Frei und
       national". Ein Großteil der Rechten ist, wohl nicht nur wegen des Wetters -
       dick vermummt.
       
       12.28 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Die Demonstration, die sich vom Bahnhof Mitte in Richtung Hauptbahnhof
       bewegt, wird immer größer. Immer mehr Demonstranten schließen sich dem Zug
       an.
       
       12.25 Uhr Blockade Bayreuther Straße/Münchner Straße 
       
       Hier ereignet sich eine lustige kleine Szene, als ein Transporter vorfährt
       und unter dem Applaus der Demonstranten wird ein Klavier ausgeladen. Die
       Demonstranten singen "Wir bleiben hier, wir bleiben hier". Die Polizei
       meldet sich mit der Durchsage: "Bitte unterlassen sie es, Gegenstände auf
       die Straße zu stellen!"
       
       12.20 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Viele hundert Gegendemonstranten stehen auf der nördlichen Seite des
       Hauptbahnhofs. Viele von ihnen versuchen immer wieder auf die Südseite des
       Hauptbahnhofs zu gelangen. Die Stimmung ist gut. Eine Blaskapelle spielt.
       
       12:19 Uhr: Fritz-Löfflerstraße/Reichenbachstraße 
       
       Eine größere Gruppe von Demonstranten ist es gelungen, auf die mögliche
       Route der Neonazis zu gelangen. Die Polizei zieht eiligst Kräfte herbei,
       die ersten Demonstranten setzen sich auf die Straße.
       
       12.14 Uhr: Bahnhof Mitte 
       
       Der Demonstrationszug mit mehr als tausend Menschen bewegt sich jetzt vom
       Bahnhof Mitte in Richtung Wiener Platz am Hauptbahnhof.
       
       12.13 Uhr: Reichenbachstraße/Gutzkowstraße 
       
       Eine Barrikade brennt, die Lage ist unübersichtlich. Etwa 1.000
       Demonstranten versuchen sich zu sammeln.
       
       12.12 Uhr: Bayreuther Straße/Münchner Straße 
       
       Hier gibt es eine Sitzblockade mit etwa 1.000 Menschen. Zwischen ihnen und
       dem Nürnberger Platz, wo sich die Neonazis treffen wollen, liegen nur
       wenige Meter. Die Polizei steht mit drei Wasserwerfern und vier
       Räumfahrzeugen dazwischen. Die Menschen sitzen auf Wärmedecken, trinken Tee
       oder tanzen. Ein DGBler aus Tübingen schwenkt seine rote Fahne und will
       heute zeigen, dass der Protest nicht nur aus dem Schwarzen Block besteht,
       sondern bunt ist.
       
       Auf dem Nürnberger Platz sind inzwischen 25 Neonazis eingetroffen und haben
       einen Grill aufgebaut.
       
       12:08 Uhr: Kreuzkirche 
       
       Soeben hat hier eine Mahnwache stattgefunden. Unter den etwa 50 Teilnehmern
       befanden sich auch die drei Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse,
       Petra Pau und Katrin Göring-Eckardt - sie wandern heute von Kirche zu
       Kirche. Hier liegt auch eine Erklärung aus, die von den Bürgern zahlreich
       unterschrieben wird. Sie spricht sich für eine Stadt aus, in der Bürger
       friedlich zusammenleben können und gegen rechtsextreme
       Geschichtsverfälschung. Im letzten Satz heißt es: "Wir wünschen uns, dass
       alle, die in dieser Stadt Verantwortung tragen, entschlossen und erkennbar
       mitwirken - nicht nur in Sonntagsrede und nicht nur an einem Tag im Jahr"
       Am Schluss der Mahnwache ruft ein älterer Dresdner: "Ich beklage, dass
       unsere Richter aus der Geschichte nichts gelernt haben."
       
       12.05 Uhr: Bahnhof Mitte 
       
       Am Dresdner Bahnhof Mitte kommt jetzt Bewegung auf. Vom Lautsprecher kommt
       die Durchsage, dass es nun weitergehen kann - und zwar zum Wiener Platz am
       Hauptbahnhof. Dort soll ein weiterer Kulturtreffpunkt entstehen, wo ab 13
       Uhr Konstantin Wecker singen soll.
       
       12.03 Uhr: Bayreuther Straße/Münchner Straße 
       
       Fast direkt gegenüber dem Versammlungsort der Neonazis kommen immer mehr
       Gegendemonstranten zusammen, einige von ihnen waren von der Polizei bereits
       eingekesselt. "Die Berliner Polizei hat schon Pfefferspray eingesetzt, ich
       habe es auch abbekommen", sagt eine Gegendemonstrantin mit roten Augen und
       meint: "Na, und?! Auf zur nächsten Blockade!"
       
       11.58 Uhr: Hübnerstraße/Nürnberger Straße 
       
       Ein Demonstrationszug von geschätzten 1.000 Menschen steht vor einer dünnen
       Polizeikette. Sieben Beamte stehen auf der Straße, auf beiden Seiten ist
       nur je ein Polizeibus positioniert. Wenn die Polizeistrategie gewesen sein
       sollte, rund um den Neonazi-Aufmarschplatz keine Gegendemonstranten
       zuzulassen, dann könnte sie bereits gescheitert sein: Im gesamten Stadtteil
       südlich des Hauptbahnhofs bewegen sich kleinere Gruppen. Die Polizei bringt
       Wasserwerfer in Stellung.
       
       11.55 Uhr: Neumarkt/Frauenkirche 
       
       Die Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse, Petra Pau und Katrin-Göring
       Eckardt sowie der sächsische Innenminister Markus Ulbig sind bei der
       Mahnwache an der Frauenkirche eingetroffen. Stündlich stellen sich hier
       Christen um das Denkmal Luthers auf und beten für Frieden,
       Völkerverständigung und Toleranz. Alle vier Spitzenpolitiker halten eine
       Kerze in den Händen. Wolfgang Thierse betonte, wie wichtig es sei, hier und
       heute auf der Straße zu sein und Gesicht zu zeigen.
       
       11.48 Uhr: Kirchentagsbüro/Ostra-Allee 
       
       Vor einer halben Stunde hat hier unter der Leitung der Generalsekretärin
       des evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär, eine Mahnwache
       stattgefunden, die zu jeder vollen Stunde wiederholt wird. Auf der
       Freitreppe an einer Straßenecke wurde ein provisorischer Altar mit drei
       Kerzen errichtet. Wie ein Lauffeuer verteilten sich die dort entzündeten
       Handlichter in der Menge der ungefähr 80 Teilnehmer, während "Dona Nobis
       Pacem" gesungen wurde.
       
       Frau Ueberschär zitierte zwei Textstellen aus der Seligpreisung des Neuen
       Testaments, darunter: "Selig sind die, die Mut zur Gewaltlosigkeit zeigen,
       denn sie werden das Land erben." Die Kirchentagspräsidentin Katrin
       Göring-Eckardt von den Grünen sagte: "Wenn diese Stadt frei bleiben soll
       von brauner Tyrannei, dann werden wir uns aufstellen müssen an diesem und
       vielen anderen Orten." Auch Fürbitten für die Minderheiten im Land wurden
       gesprochen.
       
       11.46 Uhr: Fritz-Löffler-Straße/Schnorrstraße 
       
       Hier gibt es hektische Polizeibewegungen. Miro Jennerjahn von den
       sächsischen Grünen sagt: "Die Polizei ist auffallend nervöser als vor einer
       Woche."
       
       11.42 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Die ersten Neonazis treffen ein. Die meisten sind schwarz gekleidet und
       haben schwarz-weiß-rote Fahnen dabei. Sie sind aus einem Zug aus Zittau
       ausgestiegen.
       
       11.40 Uhr Hübnerstraße 
       
       Mehrere hundert Demonstranten wollen in Richtung Nürnberger Platz. Um das
       zu verhindern, setzt die Polizei einen Wasserwerfer ein, sechs weitere sind
       in Position. Etwa 600 Demonstranten werden jetzt eingekesselt.
       
       11.38 Uhr: Augustusbrücke 
       
       Auf der Neustädter Seite sind noch immer hunderte Antifa-Demonstranten
       unterwegs. Die Marienbrücke ist wieder komplett von der Polizei blockiert.
       Auf der Augustusbrücke kommt man noch durch, wenn man nicht alternativ
       aussieht und nicht sagt, man möchte demonstrieren oder zu einer Mahnwache,
       sondern nur wenn man erklärt, dass man zum Zwinger etc. gehen möchte.
       
       11.35 Uhr: Franklinstraße/Strehlener Straße 
       
       Hier gibt es die erste Sitzblockade nach der zweiten Aufforderung der
       Polizei, den Platz zu räumen. Nach Taz-Schätzungen folgen etwa 300
       Demonstranten der Aufforderung, sich hinzusetzen. Die Polizei spricht sogar
       von 1.000 Demonstranten.
       
       11.28 Uhr: Bahnhof Mitte / Kurze Zusammenfassung 
       
       In Dresden ist die Lage sehr unübersichtlich. Südlich des Bahnhofs sind
       jetzt zahlreiche Kleingruppen unterwegs. Die Polizei geht rigide gegen alle
       Versuche vor, dort Blockaden zu errichten. Ein Sprecher des Bündnisses
       "Dresden Nazifrei" spricht von mittlerweile 10.000 Gegendemonstranten, die
       sich nun in der Stadt aufhalten sollen. Er sprach von "brachialer Gewalt",
       mit der die Polizei vorgehe. Am Bahnhof Dresden Mitte stehen weiter rund
       tausend Menschen aller Altersgruppen. Die Stimmung ist ausgelassen. Auf
       einem Lastwagen spielt die Band "Kalter Kaffee" und erheitert die Gemüter.
       Auf einem Tapeziertisch wird Essen ausgeteilt. An anderen Orten der Stadt
       ist die Lage weitaus unruhiger.
       
       11.26 Uhr: Franklinstraße/Strehlener Straße 
       
       Hier hat sich eine größere Gruppe linker Gegendemonstranten gesammelt, die
       Richtung Hauptbahnhof durchmarschieren will. Die Polizei hält sie auf und
       fordert inzwischen zum zweiten Mal, dass sie sich nördlich der Bahngleise
       durch die Unterführung zurückziehen sollen. Bisher erfolglos.
       
       11.21 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Ein Sprecher der Polizei sagt, man rechne mit ca. 3.000 Rechten. Inwieweit
       die schon anreisen, möchte er nicht sagen. Der Polizeisprecher möchte auch
       keine Angaben darüber machen, wann welche rechte Veranstaltung beginnt:
       "Wir wollen den potenziellen Störern keine Möglichkeiten geben."
       
       11.19 Uhr: TU Dresden/Frauenhofer Institut 
       
       Die Polizei hat den Kessel mit den 500 Demonstranten vor dem Frauenhofer
       Institut mit Tränengas auseinandergetrieben, weil 150 neue Demonstranten
       aus Tübingen hinzugekommen sind und die Polizei dazwischen stand. Jetzt ist
       die Situation sehr unübersichtlich. In Kleingruppen von 20-30 Menschen
       verteilen sich die Menschen in die Seitenstraßen und versuchen größtenteils
       Richtung Nürnberger Platz durchzukommen.
       
       11.13 Uhr: Bayreuther Straße/TU Dresden 
       
       Die Berliner Demonstranten haben an der Bayreuther Straße, in der Nähe der
       TU Dresden einige Absperrgitter überwunden und Polizisten mit Steinen
       beworfen. Die Polizei hält sich zurück. Der Wasserwerfer wurde kurz
       eingesetzt.
       
       11.05 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Der Polizeiseelsorger sagt einer Taz-Reporterin, dass die Polizei
       befürchtet, dass sich südlich des Hauptbahnhofs versprengte linke
       Demonstrantengruppen umherziehen könnten. Vielleicht haben einige in dem
       Stadtviertel übernachtet - vielleicht sogar auch auf dem Unigelände.
       
       11 Uhr: Ostra-Allee/Kirchentagsbüro 
       
       Hier beginnt in wenigen Minuten eine Mahnwache. Wolfgang Thierse erklärte
       gegenüber unserem Taz-Reporter: "Dass die Stadt den einen alles erlaubt und
       die anderen einschränkt, ergibt ein schiefes Bild. Man schützt Neonazis und
       vertreibt Demokraten. Das ist ein furchtbarer Eindruck." Er hält es für
       richtig, dass die Bürger ihre Stadt gegen Nazis verteidigen.
       
       10.55 Uhr: Bahnhof Mitte 
       
       Einige hundert Demonstranten bleiben hier stehen. Entlang der Bahnstrecke
       bewegen sich viele Demonstranten. Der Bahndamm ist eine strategisch
       wichtige Grenze, weil auf der anderen Seite der Bahnstrecke Richtung
       Hauptbahnhof heute die Neonazis aufmarschieren wollen. Die Unterführungen
       sind alle gesperrt.
       
       10.50 Uhr: Bayreuther Straße 
       
       Den Berlinern Demonstranten ist der Durchbruch in der Bayreuther Straße
       gelungen. Geschätzte 2.000 Nazigegner ziehen Richtung Nürnberg Platz und
       sind schon auf Höhe Liebigstraße.
       
       10.42 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Südlich des Hauptbahnhofs versuchen Linke immer wieder durchzukommen, aber
       die Polizei hat den Weg Richtung Nürnberger Platz rigoros abgeriegelt und
       jetzt auch einen Wasserwerfer aufgefahren.
       
       In der Bahnhofsunterführung kommt es zu Diskussionen zwischen wütenden
       Anwohnern und Polizisten, die das Gelände abriegeln müssen. Ein älteres
       Ehepaar mit Einkaufsbeuteln beschert sich: "Wir wohnen doch hier."
       Schließlich erlässt der entnervte Polizist das Kommando: "Alle Ü 60 dürfen
       durch".
       
       10.33 Uhr: Volkshaus 
       
       "Kein Sex mit Nazis" steht auf einem riesigen, pinken Plakat, das am
       Dresdner Volkshaus hängt. Ganz in der Nähe der Könneritzstraße/Ecke
       Maxstraße hat sich nun der Demozug von der Marienbrücke mit einigen hundert
       wartenden Demonstranten vereinigt. Knapp tausend Menschen wollen von hier
       aus nun scheinbar Richtung Hauptbahnhof ziehen.
       
       10.25 Uhr: Gewerkschaftshaus am Schützenplatz 
       
       Statt der hier verbotenen Mahnwache haben DGB-Gewerkschaftler auf dem
       Privatgelände der Gewerkschaft unter freiem Himmel eine
       Landesbezirksvorstandssitzung abgehalten. Dabei waren auch Gesine Lötzsch
       (Linke), Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, Katrin Göring-Eckardt
       (Grüne), Martin Dulig (SPD) und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger
       Hövelmann.
       
       Hövelmann erklärte: "Wer sich die Situation anschaut, kann nur mit dem Kopf
       schütteln. Eigentlich müsste es andersherum sein. Der Staat müsste doch
       diejenigen schützen, die den Rechtsstaat schützen wollen." Die Situation
       sei insgesamt nicht ungefährlich. Denn die Präsenz der Neonazis werde in
       der Gesellschaft immer normaler. Hövelmann ist überzeugt, dass die
       öffentlichen Äußerungen der NPD ausreichen würden, um sie zu verbieten.
       
       Nach der Gewerkschaftssitzung sind hunderte Demonstranten vom Schützenplatz
       Richtung Bahnhof Mitte gezogen, weil hier Neonazis erwarten werden. Die
       Polizei greift nicht ein.
       
       10.22 Uhr: Marienbrücke 
       
       Jubel an der Marienbrücke. Von hier setzt sich in diesen Minuten eine
       Spontandemo mit mehreren hundert Personen in Bewegung. Die Polizei hat den
       Weg Richtung Altstadt freigemacht. Die Demo zieht jetzt in die
       Könneritzstraße. Einige Meter weiter stehen bereits hunderte weitere
       Demonstranten und warten auf den Zug, um sich ihm anschließen zu können.
       
       10.16 Uhr: Augustusbrücke 
       
       Am nördlichen Ende der Augustusbrücke stehen rund 150 Demonstranten, die
       von der Marienbrücke hergezogen sind. Sie hören Musik, aber wieder heißt
       es, in der Kälte ausharren, denn die Polizei hat auch diese Brücke rigoros
       gesperrt.
       
       10.12 Uhr: Marienbrücke 
       
       Da sind viele rote Mützen: Rund 15 Menschen haben sich jetzt rote
       Wollmützen überzogen. Es sind die Ordnermützen. Sie wollen die
       Demonstranten begleiten, deren Demo am südlichen Ende der Marienbrücke
       spontan angemeldet wurde. Unter den Demonstranten ist auch die
       Bundestagsabgeordnete Katja Kipping von der Linkspartei. Bislang geht es
       aber noch nicht voran.
       
       10.10 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Kleine Grüppchen linker Gegendemonstranten stehen auf der Nordseite des
       Hauptbahnhofs. Die Polizei aber direkt daneben. Die Hoffnung der
       Protestler, auf die Südseite durchzukommen bleibt deshalb nur eine
       Hoffnung.
       
       10 Uhr: Nürnberger Platz 
       
       Der Versammlungsort der Rechten am Nürnberger Platz ist eine eingeschneite
       Wiese, die komplett mit Gittern umstellt ist. Bisher konnte der
       taz-Reporter vor Ort noch keinen Neonazi ausmachen. Nur eine Oma läuft mit
       ihrer Brötchentüte über den Platz. Wer kein Anwohner ist, bekommt einen
       Platzverweis ausgestellt.
       
       Die Apothekerin in der Helmholtz-Apotheke am Nürnberger Platz, Christine
       Märker, sagt: "Wir wurden von der Polizei gar nicht informiert.
       Wahrscheinlich wollten sie uns nicht verrückt machen. Wenn es brenzlig
       wird, machen wir aber dicht." Um zwölf sei samstags ohnehin Schluss. Das
       ist auch besser so.
       
       9.55 Uhr: Südliches Ende der Marienbrücke 
       
       Am südlichen Ende der Marienbrücke hat die Polizei den Zugang zur Altstadt
       rigoros abgesperrt. Einige hundert Menschen stehen hier und hören der Musik
       zu, die aus den Lautsprechern eines Lkw schallt. Von hier aus dürfen sie
       nur Richtung Norden gehen. Einige Meter weiter stehen rund 12 Antifa-Leute
       auf einem Dach und schwenken die schwarz-rote Fahne.
       
       9.50: Nördliches Ende der Marienbrücke 
       
       Ein Sprecher kündigt per Megafon an, dass sich jetzt alle in Bewegung
       setzen sollen. Wohin, ist aber noch unklar. Auf der Brücke selbst steht ein
       älterer Herr im Schnee und betrachtet den über ihm kreisenden Hubschrauber.
       Er sagt." Da fühlt man sich nicht überwacht, sondern bedroht."
       
       9.45 Uhr: Polizeipressestelle 
       
       Eine Pressesprecherin der Polizei bestätigt gegenüber der taz, dass den
       Rechten zwei stationäre Kundgebungen und ein Marsch erlaubt wurden. Der
       Marsch soll aber nur vom Nürnberger Platz durch die Fritz-Löffler-Straße
       Richtung Hauptbahnhof gehen dürfen. Die linken Kundgebungen dürfen
       weiterhin nur auf der anderen Elbseite stattfinden.
       
       9.38 Uhr: Marienbrücke 
       
       Am nörlichen Kopf der Marienbrücke ist es ruhig. Einige Gruppen sind wieder
       abgezogen, verteilen sich jetzt andersweitig in der Stadt. Rund 200
       Menschen stehen aber noch vor der Polizeiabsperrung.
       
       9.30 Uhr: Hauptbahnhof 
       
       Ein Taz-Reporter ist gerade mit dem Zug im Dresdner Hauptbahnhof
       eingetroffen. Der Bahnhof ist mit großem Polizeiaufgebot umstellt. Gitter
       sollen Demonstranten und Zugreisende trennen. Alle, die den Bahnhof
       Richtung Süden verlassen wollen, kommen nicht mehr durch. Am
       Friedrich-List-Platz hat die Polizei für den Tag einen Versorgungspunkt in
       einem IT-Gebäude für ihre Beamten eingerichtet.
       
       9.25 Uhr: Marienbrücke 
       
       Auf der Marienbrücke haben sich mehrere hundert Demonstranten nun zum
       nördlichen Brückenkopf der Marienbrücke vorbewegt. Den blockiert allerdings
       die Polizei.
       
       9.21 Uhr: Nöthnitzer Straße/Max-Planck-Institut 
       
       Nicht nur Antifa-Leute, sondern auch IG-Metaller und Linke sind unter den
       500 Demonstranten, die zum Unicampus gezogen sind. Ihnen stehen nur knapp
       200 Polizisten gegenüber, die versuchen, sie vor dem Max-Planck-Institut
       einzukesseln. Ein Hubschrauber kreist. Angeblich soll die Polizei schon mit
       Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die Protestanten vorgegangen sein.
       
       9.15 Uhr Münchener Straße/Würzburger Straße 
       
       Etwa 500 Antifa-Leute sind unbehelligt vom Stadtteil Cotta über Löbtau in
       Richtung Universitätscampus gezogen. Die Polizei konnte mangels
       Personalstärke nur den Weg freiräumen, da die Demonstranten die gesamte
       Straßenbreite nutzten. "Keine Träne für Dresden" steht auf einem Plakat und
       sie skandieren: "Was uns treibt ist pure Leidenschaft gegen Eure
       Volksgemeinschaft". Am Uni-Campus ziehen Polizisten massiv die Kräfte
       zusammen ud versuchen, die Antifa einzukesseln.
       
       9.10 Uhr: Marienbrücke 
       
       Auf der Neustädter Seite sind knapp 500 Menschen dem Aufruf des Bündnisses
       "Dresden Nazifrei" gefolgt. Hier sollten vor allem die Dresdner Bürger die
       Brücke blockieren und den Übergang in die Altstadt offen halten. Das
       scheint erstmal geklappt zu haben. Ein Plakat fordert: "Nazis schottern".
       
       9.08 Uhr: S-Bahnhof Plauen 
       
       Der Buskonvoi aus Schleswig-Holstein und Hamburg ist ohne Kontrollen
       angekommen. Vor Ort ist auch keine Polizei. Die Demonstranten gehen zu Fuß
       zum vereinbarten Blockadepunkt, der vorerst nicht genannt werden soll.
       
       9 Uhr: Neues aus den Buskonvois 
       
       Autobahnabfahrt Dresden-Altstadt: Der Berliner Buskonvoi ist angekommen.
       Die Demonstranten machen sich Richtung Innenstadt bzw. Hauptbahnhof auf den
       Weg. Die Stimmung ist bestens. Die Busse wurden nicht durch Vorkontrollen
       der Polizei aufgehalten.
       
       Samstagmorgen: Neues aus den Buskonvois 
       
       Autobahn 4, bei Nossen: Müde aber gut gelaunt. In den Bussen aus
       Schleswig-Holstein und Hamburg ist die Stimmung "bestens", berichtet einer
       der Mitfahrenden. 12 Busse sind aus der Region auf dem Weg nach Dresden. Am
       Treffpunkt im Allertal beobachtete die Polizei bereits den Konvoi. Auf der
       Autobahn sind ebenso viele Polizeifahrzeuge unterwegs.
       
       *** 
       
       DRESDEN taz | Nach einer weitgehend ruhigen Nacht hat in Dresden ein
       ereignisreicher Tag begonnen. In der sächsischen Landeshauptstadt wollen
       heute bis zu 6.000 Neonazis aufmarschieren – bis zu 20.000 Menschen wollen
       sich diesen gewaltfrei und friedfertig in den Weg stellen und mit dutzenden
       Mahnwachen ein Zeichen gegen Rassismus setzen.
       
       Erste Busse von Gegendemonstranten sind dazu bereits in Dresden
       eingetroffen. Insgesamt sollen sich etwa 260 Busse vollbesetzt mit
       Gegendemonstranten auf dem Weg nach Dresden befinden, allein 60 sind aus
       dem Großraum Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in einem
       riesigen Konvoi unterwegs. Von Zwischenfällen auf der Autobahn war am
       morgen nichts bekannt. Am Freitag hatte es Befürchtungen gegeben, die
       Polizei könne Gegendemonstranten an der Zufahrt nach Dresden hindern. Diese
       hatten für den Fall Autobahnblockaden angekündigt.
       
       Erste Gruppen von Gegendemonstranten sind bereits in Dresden unterwegs. An
       der Marienbrücke, die über die Elbe die Altstadt mit der Neustadt
       verbindet, sammeln sich zur Stunde Gegendemonstranten um von dort aus in
       den Tag zu starten. Die Polizei sperrt zentrale Stellen großräumig ab –
       unter anderem auch das Gebiet um den Dresdner Hauptbahnhof. Dort sei es
       auch schon zu Platzverweisen gekommen wie ein Sprecher des Bündnisses
       "Dresden Nazifrei" am Morgen der taz mitteilte.
       
       Das Bündnis, das angekündigt hat, den Naziaufmarsch wie im Jahr zuvor mit
       friedlichen Mitteln verhindern zu wollen, geht davon aus, dass der
       Stadtteil südlich des Dresdner Hauptbahnhofs als zentrales
       Kundgebungsgebiet der Rechtsextremen genutzt werden soll. Dies bestätigte
       ein Sprecher der Stadt Dresden der taz am Morgen.
       
       Die Stadt hatte nach einem Gerichtsentscheid am Freitag unter Auflagen
       zugestimmt, dass heute in Dresden drei Kundgebungen von Neonazis
       stattfinden dürfen. Die genauen Auflagen sind allerdings noch unbekannt.
       Dem Vernehmen nach könnten alle drei Veranstaltungen in einem gemeinsam
       abgesperrten Bereich südlich des Hauptbahnhofs stattfinden. Außerdem sollen
       die Neonazis dort nach Auflage der Stadt Dresden nicht marschieren, sondern
       nur stationäre Kundgebungen abhalten. Das wollen die Rechtsextremen
       allerdings nicht akzeptieren. Zwei der Veranstalter klagten deshalb in der
       Nacht noch gegen die Auflagen. Mit welchem Ergebnis, das war dem Sprecher
       Dresdens am Morgen noch unbekannt.
       
       Probleme hatte in der Nacht zu Samstag das Bündnis "Dresden Nazifrei", das
       von zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen, Parteien, Verbänden und
       Einzelpersonen getragen wird, mit seinem Webauftritt. Aufgrund von
       Hackerangriffen und Überlastung war die Homepage zwischenzeitlich nicht zu
       erreichen. Das Bündnis empfahl, sich auch über
       [1][www.twitter.com/dd_nazifrei] zu informieren. Die taz berichtet heute
       hier im Live-Ticker ebenfalls direkt aus Dresden.
       
       Taz-Mitarbeiter in Dresden: Jörn Alexander, Michael Bartsch, Astrid
       Geisler, Martin Kaul, Konrad Litschko, Andreas Speit
       
       Taz-Mitarbeiter in Berlin: Carl Ziegner, Ariane Lemme, Félice Gritti
       
       19 Feb 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.twitter.com/dd_nazifrei
       
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