# taz.de -- Keine Direktvergabe: Mode muss warten
       
       > Der Liegenschaftsfonds kippt die Direktvergabe eines Grundstücks in
       > Berlin-Mitte an die Modedesignerin Jette Joop. Baustadtrat Ephraim Gothe
       > fordert Ausschreibung.
       
 (IMG) Bild: C'est tout? Von wegen. Rien ne vas plus!
       
       Die Modedesignerin Jette Joop hat entgegen der ursprünglichen Planung keine
       Genehmigung für das Grundstück Acker- Ecke Invalidenstraße im Bezirk Mitte
       erhalten. Der Steuerungsausschuss des Liegenschaftsfonds vertagte am
       Mittwochabend eine Entscheidung darüber, auf welchem Weg und an wen die
       Brache in der Stadt verkauft werden soll. Die Mitglieder bereiteten eine
       einvernehmliche Lösung bis zur nächsten Sitzung im März vor, teilte der
       Liegenschaftsfonds am Donnerstag nur mit. Alle Seiten hätten Stillschweigen
       vereinbart.
       
       Stimmberechtigt in dem Gremium sind die Senatsverwaltungen für Finanzen,
       Stadtentwicklung und Wirtschaft sowie der betroffene Bezirk Mitte. Dessen
       Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) hatte dagegen protestiert, dass das
       7.500-m(2)-Gelände ohne Ausschreibung an Joop und das Architektenbüro Graft
       vergeben wird. Er will das Grundstück parzellieren und verschiedene
       Nutzungen ermöglichen, darunter sozialverträgliches Wohnen. Die Flächen
       sollen nach Gothes Bestreben ausgeschrieben werden - dann könnten sich auch
       Joop und Partner beteiligen, müssten ihre Pläne aber offenlegen.
       
       Die Linksfraktion stützt Gothes Idee, auch die SPD hat Zustimmung
       signalisiert. Vor allem die Finanzverwaltung aber hatte bisher eine
       Direktvergabe an Joop bevorzugt. Die CDU-Fraktion nutzte die Chance, die
       Vergabepraxis des Liegenschaftsfonds zu kritisieren: Alle
       Grundstücksgeschäfte sollten grundsätzlich öffentlich ausgeschrieben
       werden, sagte Haushaltssprecher Uwe Goetze, der im Aufsichtsrat des
       Liegenschaftsfonds sitzt. Intransparente Entscheidungen des
       Steuerungsausschusses seien nicht hinnehmbar und gingen "zulasten der
       fiskalpolitischen Interessen Berlins". KRISTINA PEZZEI
       
       24 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kristina Pezzei
       
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