# taz.de -- Neuer Überwachungs-Vorstoß: BVG will Videos länger speichern
       
       > BVG will Aufnahmen 48 statt 24 Stunden aufbewahren. Die S-Bahn darf das
       > schon.
       
 (IMG) Bild: Mobile Datenträger können zum Verhängnis werden: Ein libanesischer Polizist zeigt USB-Sticks vermeintlicher israelischer Agenten.
       
       Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen einen weiteren Vorstoß
       unternehmen, damit die Löschfrist für Videoaufzeichnungen in ihren Bahnen
       und Bussen sowie auf Bahnhöfen auf 48 Stunden verlängert wird. Anlass sind
       die Überfälle brutaler Schläger in den vergangenen Wochen. In Berlin müssen
       die Aufzeichnungen von Überwachungskameras nach geltendem Landesrecht nach
       24 Stunden gelöscht werden.
       
       "Da herrscht ein gewisses Unverständnis darüber, weil überall sonst in
       Deutschland für 48 Stunden aufgezeichnet werden darf", sagte die BVG-Chefin
       Sigrid Evelyn Nikutta am Dienstag. Es gebe immer die Gefahr, dass ein Video
       bereits gelöscht ist, wenn es gebraucht wird. Das passiere dies 50 bis 60
       Mal im Jahr. Im vergangenen Jahr forderte die Polizei bei der BVG rund
       2.800 Mal Videomaterial zur Auswertung an. Nikutta verwies darauf, dass die
       S-Bahn Berlin Videoaufnahmen 48 Stunden lang speichern dürfe, weil das
       Bahnunternehmen dem Bundesdatenschutzgesetz unterliege und nicht der
       Landesgesetzgebung.
       
       Mittlerweile hat die BVG nach eigenen Angaben allein auf U-Bahnhöfen etwa
       1.150 Überwachungskameras im Einsatz. Auch 31 Prozent der U-Bahnwagen sind
       mit Kameras ausgerüstet. Alle neuangeschafften Fahrzeuge haben ohnehin
       Kameratechnik an Bord. "Wer in der U-Bahn Straftaten begeht, ist echt ein
       bisschen blöd", meinte Nikutta. "Denn das Risiko, erwischt zu werden, liegt
       bei fast 100 Prozent." Die Berliner Straßenbahnen verfügen derzeit zu 40
       Prozent über Kameras, regelmäßig fahrende Busse fast alle.
       
       Generell ist aus Sicht der BVG die gefühlte Bedrohung durch
       Gewaltkriminelle in Bahnen und Bussen größer als die tatsächliche. Die
       nüchternen Zahlen zeigten keine Verschlechterung der Situation an, sagte
       Nikutta. (dpa)
       
       1 Mar 2011
       
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