# taz.de -- Polizeiausbildung am Ende: Abzug aus Afghanistan beginnt
       
       > 2011 soll im Nordosten Afghanistans keine Schulung einheimischer
       > Polizisten durch deutsche Ausbilder mehr stattfinden. Das lässt den
       > Bundeswehrabzug wahrscheinlich werden.
       
 (IMG) Bild: Brandbekämpfung will geübt sein: Ausbildung im Feldlager des Regionalen Wiederaufbauteams.
       
       BERLIN taz | Noch im Januar hatte die Bundesregierung dementiert - jetzt
       bestätigt sie: Die Polizeiausbildung in Afghanistan im Rahmen des "Focused
       District Development" (FDD-Programm) soll im Nordosten des Landes 2011
       beendet werden. Dies geht aus einem Schreiben des
       Verteidigungsstaatssekretärs Thomas Kossendey vom 24. Februar 2011 an den
       Fachausschuss hervor, das der taz vorliegt.
       
       Darin schreibt Kossendey, "der Abschluss der FDD-Maßnahmen im Distrikt
       Faisabad wird bis 2011 erwartet". Damit gilt als wahrscheinlich, dass auch
       die Bundeswehr den geplanten Teilabzug bis Ende des Jahres in der Region
       vollziehen wird.
       
       Betroffen ist die Region Badachschan mit der Provinzhauptstadt Faisabad mit
       rund 40 Polizeiausbildern. Daneben sind rund 300 Bundeswehr-Soldaten in
       einem Bundeswehrlager vor Ort stationiert. Polizeiausbildung und
       Bundeswehraktivitäten überschneiden sich in mehreren Bereichen: in der
       Sanitätsausbildung, bei Schutzmaßnahmen und Schulungen.
       
       Daher gilt die Beendigung der Ausbildung als Hinweis darauf, dass die
       Bundeswehr 2011 in der Region abziehen wird. "Die Polizeiausbildung ist der
       Grund, weshalb das Feldlager noch besteht", sagte der Grüne Omid Nouripour
       der taz.
       
       Die Frage, ob ein Teilabzug der Bundeswehr bereits 2011 möglich sei, hat
       innerhalb der Bundesregierung zu Beginn des Jahres zu Streit geführt.
       FDP-Außenminister Guido Westerwelle hatte sich früh auf 2011 als Datum für
       den Beginn des Abzugs festgelegt, der ehemalige Verteidigungsminister
       Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wollte dies von der Situation abhängen
       lassen.
       
       Im Mandatstext sind beide Positionen in einem bemerkenswerten Schachtelsatz
       berücksichtigt. Nicht nur durch den Rückzug Guttenbergs scheint nun klar zu
       werden: Westerwelle wird sich mit seiner Position wohl durchsetzen.
       
       3 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gordon Repinski
       
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