# taz.de -- Proteste in Jemen: Umsturz im Gefängnis
       
       > In einem der größten Gefängnisse des Jemens sollen die Insassen die
       > Kontrolle übernommen haben. Sie solidarisierten sich mit den
       > Demonstranten, die den Rücktritt von Präsident Saleh fordern.
       
 (IMG) Bild: Frauen und Männer demonstrieren im Jemen getrennt.
       
       SANAA/BERLIN dpa/dapd/taz | Etwa 2.000 Häftlinge haben sich im Jemen den
       Protesten gegen Präsident Ali Abdullah Saleh angeschlossen und in einem
       Gefängnis in Sanaa am späten Montag gemeutert. Mehrere Wachleute seien als
       Geiseln genommen worden, sagte ein Behördenvertreter am Dienstag. Einige
       Häftlinge hätten ihre Matratzen in Brand gesteckt und den Gefängnishof
       besetzt.
       
       Das Sicherheitspersonal habe Tränengas eingesetzt und in die Luft
       geschossen, sagte der Behördenvertreter. Seit Wochen kommt es im Jemen zu
       Protesten gegen die Regierung.
       
       Der TV-Sender al-Dschasira berichtet , die Insassen hätten die Kontrolle
       über das Gefängnis erkämpft, die Büroräume seien ausgebrannt und alle
       Angestellten hätten das Gebäude verlassen. Am Dienstagmorgen sei die Lage
       ruhig, berichtet al-Dschasira mit Bezug auf einen Insassen
       US-amerikanischer Herkunft, der sich per Handy gemeldet habe.
       
       Hunderte Menschen haben sich am Dienstag vor der Universität in Sanaa
       versammelt, um den unverzüglichen Rücktritt des jemenitischen Präsidenten
       Ali Abdulla Saleh zu fordern. Die Behörden zogen rund um den Ort der
       Kundgebung und beim Präsidentenpalast starke Kontingente der Sonderpolizei
       zusammen. Saleh regiert seit 1978 über das Land im Süden der arabischen
       Halbinsel. Bislang hatte er lediglich angekündigt, im Jahr 2013 nicht mehr
       für das höchste Staatsamt kandidieren zu wollen.
       
       8 Mar 2011
       
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