# taz.de -- Hochschulen: Antreten zum Uni-Appell
       
       > Keine Wehrpflicht, aber ein doppelter Abi-Jahrgang 2012: Die Unis
       > erwarten einen Bewerberboom. Der Bildungssenator hat das im Griff - sagt
       > er.
       
 (IMG) Bild: Hier wird's bald voller: Bibliothek der Humboldt-Uni
       
       Die vom Bundestag beschlossene Aussetzung der Wehrpflicht hat Folgen: An
       den Universitäten wird es voller, weil mehr Abiturienten sofort mit dem
       Studium beginnen. Und nicht nur das. 2012 drängt ein doppelter Abi-Jahrgang
       an die Hochschulen.
       
       Die Berliner Universitäten stünden vor einer großen Herausforderung, sagte
       Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) am Freitag. Man sei aber
       vorbereitet. Tatsächlich erscheint der Zuwachs, gemessen an der Gesamtzahl
       der Studierenden, überschaubar: Rund 143.000 Menschen besuchen derzeit laut
       Zöllners Verwaltung Hochschulen, Fachhochschulen und private Einrichtungen.
       Zu den regulären 28.500 Studienanfängern kommen in diesem Jahr weitere
       1.500 Abiturienten infolge der Aussetzung der Wehrpflicht hinzu. 2012
       drängt dann auch noch der doppelte Abiturjahrgang mit 6.000 Anfängern an
       die Unis.
       
       Um die zusätzlichen Studienplätze finanzieren zu können, erhalten die
       Hochschulen laut Zöllner 2011 rund 70 Millionen Euro extra. Ursprünglich
       sollte ein Großteil des Geldes den Hochschulen erst im kommenden Jahr zur
       Verfügung gestellt werden. Die zusätzlichen Erstsemester würden sich
       problemlos auf die großen Hochschulen - also FU, Humboldt-Uni und
       Technische Universität - sowie Fachhochschulen verteilen, glaubt
       FU-Präsident Peter-André Alt.
       
       Überquellende Hörsäle und Qualitätseinbußen in der Lehre sieht Alt nicht
       drohen. Es werde in zusätzliches Personal investiert. Der wissenschaftliche
       Nachwuchs werde in Lehraufgaben stärker einbezogen. Schon jetzt würden die
       Räume und Labore auch an Wochenenden und in den Semesterferien genutzt.
       Ausbaufähig sei auch die Nutzung von E-Learning, also
       Online-Lernplattformen, so Alt.
       
       Der Personalratsvorsitzende der Humboldt-Universität, Rainer Hansel, hält
       es dagegen für eine Fiktion, dass die Studienplätze mit der angekündigten
       Summe "ausfinanziert" sind. Seit Jahren würde in den Hochschulen eine
       Baustelle nach der anderen aufgerissen. Auch jetzt würden wieder nur Löcher
       gestopft, statt die Gesamtproblematik anzugehen.
       
       25 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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