# taz.de -- Kommentar Massenmast: Der Schrecken des Normalen
       
       > Herr V. ist in einem kranken Mastsystem ein systemkonformer und damit
       > entsetzlicher Putenzüchter.
       
 (IMG) Bild: Heidemark - Geflügel wie ich es mag, lautet der Werbeslogan. Mit Bildern aus dem Emsteker-Maststall habe man nichts zu tun.
       
       Es ist schrecklich. Es hört nicht auf. Die Bilder aus dem Emsteker
       Maststall werden nicht die letzten gewesen sein, mit denen Peta
       demonstriert, dass billiges Fleisch extrem viel kostet.
       
       Neben erheblichen Bodenbelastungen, die nicht der Mäster und auch nicht
       sein Vertragspartner beseitigen, neben der deutlichen Luftverschmutzung,
       neben Arbeitsplätzen - denn in den Schlachtereien entstehen allenfalls
       prekäre Beschäftigungsverhältnisse und die Megamastställe haben, mit einer
       handvoll Mitarbeitern, längst etliche Familienbetriebe vernichtet - neben
       dem sozio-ökonomisch katastrophalen Komplettabriss des ländlichen Raums und
       der durch massive Medikamenten-Vergabe erfolgten Züchtung multipel
       resistenter Erreger entstehen erhebliche Kosten auf einer ideellen Seite.
       Billigfleisch kostet Menschlichkeit.
       
       Denn die Bilder von Peta zeigen erbarmungslos misshandelte Vögel. Sie sehen
       so aus, als wären sie einem Psychopathen in die Hände gefallen. Aber das
       sind sie nicht. Der Herr V. ist ein völlig normaler, systemkonformer
       Putenzüchter. Ein entsetzlich normaler. Ob er für Heidemark arbeitet, wofür
       vieles spricht, was aber bestritten wird, oder ob er einem anderen
       Marktteilnehmer zuarbeitet - spielt keine Rolle. Sein Gewissen ist rein,
       kann es sogar sein.
       
       Für Entlastung sorgt auf beunruhigende Weise das industrielle Mastsystem:
       Das ist krank. Wenn es Heilung gibt, dann nur im Schrecken solcher Bilder.
       
       18 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Benno Schirrmeister
       
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