# taz.de -- Kommentar Apple und Geodaten: Nachfragen stören nur
       
       > Apple speichert, wo der Handybesitzer hingegangen ist. Auch wenn das auch
       > praktisch ist, so zeigt der Fall mal wieder: Apple hat kein Interesse an
       > selbstbestimmten Nutzern.
       
 (IMG) Bild: Nichts neues: Apples Kontrollhunger.
       
       Das ist keine Lappalie, was jetzt groß durch die Medien geht: Das iPhone
       und das iPad speichern Geodaten mit Zeitstempel. Und das schon seit dem
       Update auf die neue Version von iOS im letzten Sommer. Ziel ist es wohl,
       mithilfe dieser Daten Geodienste für den Nutzer noch praktischer zu machen.
       Den Nutzer gefragt hat Apple nicht.
       
       Google macht Ähnliches, jedoch angeblich anonymisiert, nur nach
       Einwilligung des Nutzers und nicht so lange. Google-Handys telefonieren
       auch nach Hause, sprich: Sie führen diese Daten auch auf ihren Servern im
       Internet zusammen. Das macht Apple genauso. Wie sich nun wieder zeigte,
       aber eben noch mehr.
       
       Seitdem zwei Hacker auf der Konferenz Where 2.0 die Existenz einer geheimen
       Geodatenspeicher-Datei in Apple-Geräten thematisierten, ist die Aufregung
       groß. Mit Recht. Denn auch wenn Apple diese Daten wohl nicht an sich, also
       auf seine Server zieht, so sind sie doch auf dem Gerät und, wenn dies an
       den Computer angeschlossen wird, auch via iTunes dort gespeichert. Die
       perfekt privatisierte [1][Vorratsdatenspeicherung extended].
       
       Auch wenn das kritisierte Feature auch positive Aspekte hat, so fragt man
       sich, warum Apple es dem Nutzer nicht möglich macht, zu entscheiden, ob er
       es nutzen möchte oder nicht. Apple hat den Datenschutz mit Füßen getreten
       und damit den Nutzer entmündigt. Wie schon so häufig davor. Nur Steve Jobs
       und ein paar seiner Freunde wissen, was im Inneren von Apple eigentlich
       vorgeht. It's centralism and the lack of transparency, stupid! Das
       Gegenteil von Offenheit und Open-Source-Kultur. Apple entmündigt seine
       Nutzer offensichtlich planmäßig.
       
       Bei persönlichen Daten muss nach dem Prinzip "Nur Ja heisst Ja!"
       vorgegangen werden. Auch wenn es da Einzelne gibt, die den
       "Daten-Kontrollverlust" als unsere Zukunft postulieren - das Recht auf
       informationelle Selbstbestimmung, das im Rahmen der Volkszählungsdebatte
       vor mehr als 25 Jahren abgeleitet wurde, ist auch heute noch aktuell.
       
       Und muss verteidigt werden. Gegen den Staat, weiterhin. Und gegen private
       Firmen wie Apple, Google und Facebook. Man muss nur wollen: Eine
       datenschutzfreundliche Welt ist möglich!
       
       21 Apr 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://petewarden.github.com/iPhoneTracker/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Seeliger
       
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