# taz.de -- Neues Jagdmagazin "Halali": Von Jagdnerds für Jagdnerds
       
       > Pünktlich zu Beginn der Jagdsaison erscheint ein neues Jagdmagazin:
       > "Halali" bietet Einblicke in eine moosgrüne Parallelwelt.
       
 (IMG) Bild: Wenn Jagdnerds für Jagdnerds schreiben, ist das Themenspektrum selten mehrheitstauglich.
       
       Scheu wendet sich das Reh auf dem Cover vom Betrachter ab und blickt in
       eine grüne Ferne. Bald ist Mai - "Endlich Mai!" - und die Rehbockjagd
       beginnt. Offenbar der optimale Zeitpunkt für ein neues Jagdmagazin, und so
       erscheint erstmals am Donnerstag und fortan vierteljährlich die Halali. 
       
       Mit "Jagd, Natur und Lebensart" positioniert sich das Magazin mitten im
       ökoneokonservativen Manufactum-Milieu, das auch Landlust und seine diversen
       Klone bedienen. Und folgt zugleich dem Trend, angestaubte
       Zeitschriftengenres mit zeitgemäßen blattmacherischen Mitteln zu renovieren
       und vom Fachidiotentum in einen lebensweltlicheren, reflektierenden
       Journalismus zu überführen.
       
       Doch was 11 Freunde, Beef! oder Zoon schaffen, bleibt Halali verwehrt.
       Klar, das Layout ist schön aufgeräumt, die seitenfüllenden Fotos - speziell
       die Tiermotive - sind ein Traum in Grün und Braun. Bloß kommt die
       Textqualität da nicht mit, changiert zwischen der spröden Anmutung von
       Fachartikeln und schrulligem Jägerlatein in Ich-Form, bleibt aber stets
       recht mittelmäßig.
       
       Hier schreiben, das zeigen auch die Autorenfotos, Jagdnerds für Jagdnerds
       und so ist auch das Themenspektrum selten mehrheitstauglich: Crashkurs
       "Sicheres Apportieren", Spitznamen von Hochsitzen, ein neuer
       Mähdrescheraufsatz gegen Kitzschaden, Büchsenmacher in Bochum und natürlich
       die große Frage: Ab wann darf das Kind mit zur Jagd? Die Lifestyle-Elemente
       - Rehburger-Rezepte, eine Modestrecke und ein Text über die Trendgeschichte
       des Hirschgeweihs - sind da nur biederes Beiwerk.
       
       Wer aber gerne in fremden Milieus äst, sollte 9,80 Euro investieren:
       ganzseitige Gewehranzeigen, die abseitigen Themen und der Soziolekt aus
       Fachbegriffen und leicht Altertümlichem bieten faszinierende Einblicke in
       eine moosgrüne Parallelwelt: "Die vertraut brechenden Sauen erlaubten
       seinen Aufstieg, und er konnte (…) einen guten Schuss antragen."
       
       28 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Brake
       
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