# taz.de -- Studie der OECD: Frühkindliche Bildung gut für Staaten
       
       > Ein besseres Sozialverhalten und mehr Einkommen: Frühkindliche Bildung
       > ist sinnvoller als Familienförderung, weist die OECD in einer neuen
       > Studie nach.
       
 (IMG) Bild: Tragen zur Bildung bei: Fingerfarben an Kinderhänden.
       
       BERLIN taz | Wenn der Staat rechtzeitig in frühkindliche Bildung
       investiert, wirkt sich das nicht nur positiv auf die Kinder aus, sondern
       auch auf den Staat: Früh geförderte Kinder haben ein besseres
       Sozialverhalten und bessere Bildung und später als Erwachsene ein höheres
       Einkommen. Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien profitieren
       davon. Das ist das Ergebnis der Familienstudie der Organisation für
       wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die am Mittwoch
       veröffentlicht wurde.
       
       Für die Studie wurde die staatliche Familienförderung in den 34
       OECD-Mitgliedsländern untersucht. Demnach haben Länder, die eine geringe
       Kinderarmut haben, verstärkt in Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen
       investiert und weniger direkt in die Familien. Dänemark gilt als
       Vorzeigeland: Es hat mit 3,7 Prozent die geringste Kinderarmutsrate
       (Deutschland: 8,3 Prozent). Der Staat gibt pro Kind mehr als 40.000
       US-Dollar für die Kinderbetreuung aus, Familien bekommen in Form von
       Kindergeld oder Steuererleichterungen für jedes Kind bis zum 17. Lebensjahr
       rund 38.000 Euro.
       
       Die Studie verdeutlicht einen direkten Zusammenhang zwischen der steigenden
       Erwerbstätigkeit von Frauen und Müttern, einer umfassenden Kinderbetreuung
       und der Geburtenrate. In den Ländern, in denen sich berufstätige Frauen auf
       eine größtenteils staatlich organisierte Kinderbetreuung verlassen können
       wie in Frankreich, Schweden, Norwegen, Dänemark, ist die Geburtenrate am
       höchsten.
       
       In Deutschland bekommen Frauen im Schnitt 1,4 Kinder (OECD-Durchschnitt:
       1,7 Kinder). Und das, obwohl Deutschland mehr Geld als andere Länder für
       die Familienförderung ausgibt - rund 146.000 Euro pro Kind bis zum 18.
       Lebensjahr. Der OECD-Schnitt liegt bei 124.000 Euro.
       
       28 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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