# taz.de -- DGB-Demo am 1. Mai in Berlin: Gegen Minilöhne und Atomkraft
       
       > Beim traditionellen Protest der Gewerkschaften nimmt die Forderung nach
       > einem schnellen Ausstieg aus der Atomkraft breiten Raum ein.
       
 (IMG) Bild: Erkennungszeichen am 1. Mai: die rote Nelke.
       
       Mehr als 10.000 Menschen haben sich am Sonntagmorgen nach Angaben des
       Veranstalters an der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
       beteiligt. Sie forderten gerechte Löhne und soziale Absicherung. "Die
       Arbeitgeber bedienen sich massenweise aus den Hartz-IV-Kassen und lassen
       sich die Hungerlöhne, die sie zahlen, subventionieren", kritisierte Annelie
       Buntenbach vom DGB-Vorstand auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger
       Tor.
       
       An der Demonstration nahmen unter anderem die Gewerkschaften Ver.di und
       GEW, Vertreter von SPD, Grünen und Linkspartei sowie Initiativen für ein
       Grundeinkommen teil. Neben zahlreichen Partei- und Gewerkschaftsbannern war
       die Anti-Atomkraft-Sonne die am häufigsten gesichtete Fahne.
       
       Auch Buntenbach legte in ihrer Rede einen Schwerpunkt auf die
       Energiepolitik. "Atomkraft, das ist keine Brückentechnologie, Atomkraft,
       das ist ein Sprengsatz", sagte sie. Sie erinnerte an die Reaktorkatastrophe
       von Tschernobyl im April vor 25 Jahren und eine bedrückende Demonstration
       am 1. Mai danach, die von Verunsicherung und Desinformation geprägt gewesen
       sei. Die schwarz-gelbe Bundesregierung habe sich mit dem Beschluss der
       Laufzeitverlängerung "am Nasenring durch die politische Arena" ziehen
       lassen. Nach der atomaren Katastrophe von Fukushima und dem Anschein eines
       politischen Umdenkens komme es nun darauf an, der Regierung zu zeigen, dass
       die Bevölkerung hinter einem Ausstieg stehe.
       
       Thema bei der Demo war zudem die am 1. Mai in Kraft getretene
       Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU. Teilnehmer forderten die Regierung
       auf, Grundlagen zu schaffen, dass Menschen unabhängig vom Herkunftsland
       fair bezahlt würden.
       
       1 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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