# taz.de -- Proteste in Syrien: Regime reagiert mit Massenfestnahmen
       
       > Allein in Daraa sollen am Wochenende 499 Menschen in den Knast gewandert
       > sein. Das Regime setzt den Protestierenden eine Frist. Und die Türkei
       > will in Syrien Schutzzonen für Flüchtlinge schaffen.
       
 (IMG) Bild: Die gibt es auch: Anhänger von Präsident Assad protestieren am Montag im libanesischen Beirut vor der dortigen Repräsentanz der UNO.
       
       BEIRUT dapd | Die syrischen Streitkräfte sind am Montag erneut in mehreren
       Städten mit Razzien und Festnahmen gegen die Opposition vorgegangen. Nach
       Angaben eines Menschenrechtsaktivisten wurden zahlreiche Menschen
       festgenommen. Der Online-Ausgabe der libanesischen Tageszeitung Daily News
       zufolge verlautbarte ein syrischer Militärsprecher am Montag, dass allein
       499 Menschen in Daraa arrestiert worden seien.
       
       Die Streitkräfte hätten ihre Einheiten in der westlich gelegenen Stadt
       Sabadani in der Nähe der libanesischen Grenze verstärkt, sagte der Aktivist
       Mustafa Osso. Auch in den Städten Rakka und Idlib im Norden des Landes habe
       es Festnahmen gegeben.
       
       Daily News meldete zudem, dass die Regierung Syriens ihre Gegner in einem
       Ultimatum aufgefordert hat, bis zum 15. Mai alle Waffen abzugeben. Der
       Innenminister teilte mit, dass alle, die Informationen über Saboteure,
       Terroristen und illegale Waffenbestände an die Behörden weitergeben würden,
       mit Straffreiheit rechnen könnten.
       
       ## 
       
       Laut Presseberichten erwägt die Türkei die Einrichtung von Schutzzonen im
       benachbarten Syrien, um einen Ansturm von Flüchtlingen zu verhindern.
       Regierungsvertreter und Militärs hätten nach der Ankunft von rund 250
       Flüchtlingen aus Syren am vergangenen Freitag über diese Möglichkeit
       gesprochen, berichtete die englischsprachige Hürriyet Daily News am Montag.
       Eine offizielle Stellungnahme zu dem Bericht lag nicht vor.
       
       Dem Zeitungsbericht zufolge würde die Türkei in den syrischen Schutzzonen
       die Sicherheit und die humanitäre Versorgung schutzsuchender Menschen
       garantieren. Nach der Ankunft der ersten Flüchtlinge in der südtürkischen
       Grenzprovinz Hatay stellt sich die Türkei wegen der anhaltenden Gewalt in
       Syrien auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge ein.
       
       Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sagte, die Maßnahmen für die Betreuung
       von Flüchtlingen an der Grenze zu Syrien würden ausgeweitet, weil
       wahrscheinlich weitere Menschen in die Türkei fliehen würden.
       
       In Syrien gehen die Sicherheitskräfte seit Wochen gewaltsam gegen Proteste
       gegen Staatschef Baschar el Assad vor. Landesweit starben nach Angaben von
       Aktivisten fast 600 Menschen durch Gewalt der Sicherheitskräfte.
       
       2 May 2011
       
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