# taz.de -- Fußball-Bundesliga in Zahlen: 4 Heimtore für 100 Euro
       
       > Geht man als Fan danach, wie viele Tore man fürs Geld bekommt, landet
       > Meister Dortmund nur im Mittelfeld. Spitzenklasse wäre ein Klub, der
       > eigentlich wenig zu feiern hatte.
       
 (IMG) Bild: Gegen den FC St. Pauli klappte es bei Frankfurt mit Heimtoren.
       
       DARMSTADT taz | Zwei Welten prallten aufeinander am letzten
       Bundesliga-Spieltag: Auf der einen Seite die jubelnden Fans des neuen
       Deutschen Meisters Borussia Dortmund, auf der anderen Seite die Anhänger
       der Frankfurter Eintracht, die mit ihrem Team den Gang in die zweite Liga
       bestreiten müssen.
       
       Während die schwarz-gelben Fußballfreunde ihre Dauerkarten vermutlich auf
       ewig sicher verwahren und als Andenken behalten werden, dürften die der
       meisten Eintracht-Anhänger womöglich bereits auf dem Müll liegen. "Das Geld
       hätte ich mir sparen können", wird sich manch ein Hesse gedacht haben.
       
       Und tatsächlich war die Dauerkarte der Eintracht statistisch gesehen in der
       vergangenen Spielzeit ein großer Fehlgriff: Gerade einmal 13 Heimtore
       konnte der Eintracht-Fan bejubeln. Dafür zahlen musste er, wählte er für
       seine Dauerkarte ohne irgendwelche Ermäßigungen den billigsten Sitzplatz,
       322 Euro. Das macht im Schnitt fast 25 Euro pro Heimtor, im negativen Sinn
       absolute Liga-Spitze.
       
       Am nächsten heran kommt der Fan aus Gelsenkirchen. Die Schalker Dauerkarte
       kostete satte 434 Euro, dafür gab es 24 Heimtore zu demnach jeweils etwa 18
       Euro. Etwas günstiger kam dem Freiburger das Jubeln: 16,67 Euro kosteten
       die größtenteils von Papiss Demba Cissé geschossenen Heimtore im Schnitt.
       
       ## 
       
       Meister Dortmund landet in der Statistik mit etwa 10,50 Euro im Mittelfeld
       und ziemlich genau beim Durchschnittswert von 10,56 Euro. Die "billigsten
       Tore" gab es anderswo: Bei Vizemeister Leverkusen (6,67 Euro),
       Rekordmeister Bayern (6,25 Euro) und – Überraschung: beim VfB Stuttgart.
       Mit 184 Euro war die Dauerkarte hier am günstigsten und es gab 33 Heimtore
       zu bejubeln. Macht 5,58 Euro pro Heimtor.
       
       Ob das die Stuttgarter Fans trösten wird? Wohl kaum, denn mehr als
       Tabellenplatz 12 sprang dennoch nicht heraus. Der Grund sind nicht zuletzt
       die vielen Gegentore. Daheim klingelt es 27-mal im eigenen Kasten. Neutrale
       Fußballfans fahren dennoch mit einer VfB-Dauerkarte am besten: in Stuttgart
       zahlt man etwa drei Euro pro Tor-Kick, auf Schalke wäre es über 10 Euro
       gewesen.
       
       Man kann als Fußballfan aber auch eine andere Lehre aus der zurückliegenden
       Saison ziehen: Wenn schon in das Stadion, dann besser nicht zu einem
       Flutlicht-Spiel – schon gar nicht freitags. Das zumindest lässt sich aus
       den Zahlen herauslesen.
       
       ## 
       
       Im Schnitt fielen bei normalen Spielen 3,1 Tore, bei Flutlichtspielen nur
       deren 2,6. Und nach Wochentagen sieht es wie folgt aus: Samstags und an
       Sonntagen wurden im Schnitt drei Tore erzielt, an Freitagen nur 2,2.
       Andererseits: Freitagsspiele endeten häufiger mit einem Heimsieg (59
       Prozent), als Partien am Wochenende (45 Prozent).
       
       Doch wie immer im Fußball gilt auch dieses Mal: Man kann so viel rechnen
       wie man will, am Ende zählt nur das Ergebnis. Und so werden die Dortmunder
       Fans weiter über die nun beendete Saison frohlocken, während man in
       Stuttgart auf eine bessere in der kommenden Spielzeit hofft.
       
       Dass dann in Hamburg noch einmal eine dreistellige Zahl an Bundesligatoren
       (109) fällt, darf bezweifelt werden. Denn ohne den als Tabellenletzten
       abgestiegenen FC St. Pauli wird es diese nur im Stadion des Hamburger SV
       geben. In der Saison 2010/2011 waren das aber immerhin 53 – und damit mehr
       als der Durchschnitt von 49,7. // Mitarbeit: Sebastian Eder
       
       16 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Griess
       
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