# taz.de -- Journalistin Dorothy Parvaz wieder frei: Erleichterung bei "al-Dschasira"
       
       > Seit Ende April galt Dorothy Parvaz als verschwunden, nachdem sie in
       > Syrien eingereist war. Die Journalistin wurde in den Iran abgeschoben und
       > ist von dort am Mittwoch nach Katar gereist.
       
 (IMG) Bild: Wieder frei: al-Dschasira Journalistin Dorothy Parvaz.
       
       DUBAI/VANCOUVER dapd | Die seit Ende April vermisste
       al-Dschasira-Journalistin Dorothy Parvaz ist wieder frei. Das bestätigte
       der in Katar ansässigen Sender am Mittwoch. Parvaz hat die kanadische,
       amerikanische und iranische Staatsbürgerschaft. Sie war als vermisst
       gemeldet worden, nachdem sie am 29. April von Katar aufgebrochen war, um
       nach Damaskus zu reisen und dort über die Proteste zu berichten.
       
       Die syrischen Behörden schoben Parvaz aber kurz nach ihrer Ankunft in den
       Iran ab. Dazu nahmen die iranischen Behörden lange nicht Stellung. Erst am
       Dienstag hatte das Außenministerium erklärt, sie sei mit einem abgelaufenen
       iranischen Pass nach Syrien eingereist und habe auch keine richtige
       Arbeitsgenehmigung als Journalistin gehabt. Der Iran erkennt mehrere
       Staatsbürgerschaften bei seinen Staatsangehörigen nicht an. Am Mittwoch
       wurde Parvaz dann vom Iran freigelassen und konnte nach Katar reisen.
       
       Ihr Verlobter Todd Barker sagte, sie habe ihn am Mittwochmorgen angerufen,
       um mitzuteilen, dass sie im Zoll von Katar sei. Parvaz habe ihm berichtet,
       dass sie zwar festgehalten und befragt, aber sehr gut behandelt worden sei.
       "Es geht ihr gut." Die Freilassung sei völlig überraschend gekommen. Er
       habe die ganze Zeit keinen Kontakt zu ihr gehabt.
       
       Syrien hat eine Berichterstattung über die seit Mitte März anhaltenden
       Proteste fast völlig unterbunden. Etliche ausländische Journalisten wurden
       des Landes verwiesen, die noch verbliebenen Medienvertreter werden streng
       überwacht. Zwei Reporter der Nachrichtenagentur AP mussten das Land
       innerhalb von 45 Minuten verlassen. Auch fünf Reuters-Journalisten wurden
       bedroht, einer, der das Land verließ, hatte zuvor fünf Jahre aus Damaskus
       berichtet.
       
       18 May 2011
       
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