# taz.de -- Bahnkonkurrenz in Deutschland: Kaum Wettbewerb auf der Schiene
       
       > Die privaten Anbieter bauen ihr Angebot im Nahverkehr aus. Doch beim
       > Fernverkehr gibt es kaum Konkurrenz. Die Bahn hält hier noch mehr als 99
       > Prozent der Anteile.
       
 (IMG) Bild: Fest in den Händen der Deutschen Bahn: der Fernverkehr.
       
       BERLIN taz | Der Wettbewerb auf der Schiene kommt nur langsam voran. Die
       Konkurrenten der Bahn konnten 2010 ihren Marktanteil zwar um 1,2 Prozent
       ausbauen, vor allem im Güter- und Personennahverkehr legten die freien
       Anbieter zu.
       
       Dennoch ist der Übergang vom Bahn-Monopol zum echten Wettbewerb noch lange
       nicht vollendet. Das ist das Fazit des neuen Wettbewerber-Reports 2010/
       2011 der Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV).
       
       Die Wettbewerber konnten der Bahn im vergangenen Jahr 12,5 Prozent der
       Personenkilometern im Nahverkehr abjagen. Der Fernverkehr bleibt aber mit
       weniger als 1 Prozent Anteil nahezu von der Bahn monopolisiert. Gerade mal
       drei Konkurrenten auf vier Verbindungen gibt es, unter anderem auf der
       Strecke zwischen Berlin und Leipzig.
       
       ## Es wird sich nicht viel ändern
       
       Ab Herbst 2011 soll es auch zwischen Hamburg und Köln einen neuen Anbieter
       geben. Für die Arbeitsgemeinschaft ein wichtiger Erfolg. Sie rechnet jedoch
       nicht damit, dass sich in den nächsten Jahren viel ändern wird. Die
       finanziellen Risiken seien zu hoch.
       
       Laut Bernhard Wewers, dem Präsidenten der BAG-SPNV, sind viele der Aufträge
       für mittelständische Unternehmen nicht zu schultern. "Das große Problem ist
       die Entwicklung der Infrastrukturpreise", sagte Wewers. So müssen Anbieter,
       um Trassen und Stationen zu benutzen, heute 28 Prozent mehr zahlen als
       2002.
       
       In derselben Zeit sind die staatlichen Mittel für den Regionalverkehr
       jedoch nur um 2 Prozent angestiegen. Anbieter sollen damit einen
       ausreichenden Nahverkehr bereitstellen. Im Fernverkehr müssen die
       Verbindungen eigenwirtschaftlich betrieben werden.
       
       Die steigenden Kosten und die hohen Risiken machten viele der
       Ausschreibungen für Privatanbieter unattraktiv, sagte Bernhard Wewers. So
       ist die Zahl der Bewerber laut Report rückläufig. 2010 nahm oft nur ein
       Wettbewerber neben der Bahn an den Ausschreibungen teil.
       
       Die Vergabeverfahren seien zudem oft intransparent, kritisierte Wolfgang
       Meyer, der Präsident des Interessenverbandes "mobil und fair". "Im Moment
       muss die Bahn faktisch nicht beweisen, dass sie der beste Bewerber ist. Sie
       erhält die Zuschläge durch erfolgreichen Lobbyismus", sagt Meyer.
       
       23 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Rank
       
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