# taz.de -- Kommentar SPD gegen Spekulanten: Denkmalschutz als Joker
       
       > Investor Kretschmer hat im Streit um die Rote Flora sein Blatt überreizt.
       > Es ist geschickt von der SPD, ihn jetzt per Baurecht auszubremsen.
       
 (IMG) Bild: Ladenhüter am Hafenrand: Die Riverkasematten fanden bei der Zwangsversteigerung keinen Bieter.
       
       Der Event-Investor und Rote Flora-Eigentümer Klausmartin Kretschmer hat
       hoch gepokert. Keinen Anlass ließ er in den vergangenen Monaten aus, um
       sich medial in Szene zu setzen und mit dem Verkauf der Roten Flora zu
       drohen. Dabei malte er kostspielige Krawall- und Räumungs-Szenarien der
       autonomen Szene an die Wand. So dachte er die Stadt nötigen zu können, ihm
       die unliebsam gewordene Immobilie zu seinen Konditionen abzukaufen.
       
       Beim schwarz-grünen Senat schien das Spiel anfangs aufzugehen, bis
       Kretschmer die Senats-Unterhändler mit seinen Eskapaden vor dem Kopf
       gestoßen hat. Doch bei den Sozialdemokraten - so scheint es zumindest - hat
       er sein Blatt endgültig überreizt. Zumindest stehen die Karten jetzt
       schlecht.
       
       Es war vom SPD-Senat nicht dumm, baurechltiche Vorgaben als Joker aus der
       Tasche zu ziehen, um Kretschmer in die Schranken zu weisen. Einerseits
       durch die Änderung des Bebauungsplans - das Schanzenviertel ist immerhin
       bis 2012 Sanierungsgebiet. Und jetzt der Versuch, durch den Denkmalschutz
       einen spekulativen Verkauf oder Umwandlung des seit 21 Jahren besetzten
       Areals abzuwehren.
       
       Denn auf Geschichte kann das 1889 erbaute "Concerthaus Flora" mit
       Sicherheit zurückblicken - nicht erst seit 1989, als ein Kommerztheater
       verhindert und die Flora besetzt wurde.
       
       8 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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