# taz.de -- Kommentar: Roma und Sinti in Schleswig-Holstein: Symbol der Ausgrenzung
> Es ist schade, dass es es für ein freundliches Signal gen Sinti und Roma
> keine Zweidrittelmehrheit im Landtag zu gibt. Richtig beschämend ist es,
> dass Teile der CDU die Debatte nicht ernst nehmen.
(IMG) Bild: Penibel achtet die CDU auf das landesspezifische Reinheitsgebot für die schleswig-holsteinische Verfassung - Sinti und Roma stören da nur.
Es gibt kaum eine Minderheit in Schleswig-Holstein, Deutschland und ganz
Europa, die ein Versprechen von Schutz und Förderung dringender bräuchte
als die der Sinti und Roma. Für deren gesellschaftliche Akzeptanz wäre es
wichtig, in den höchsten Gesetzen festzuhalten, dass sie dazugehören, dass
sie ein Teil des Ganzen sind - so wie sie sind, in ihrem Anderssein. Doch
in Schleswig-Holstein ist für diese Botschaft keine Zweidrittelmehrheit im
Landtag zu bekommen. Das ist schade. Richtig beschämend wird es, wenn man
sieht, dass entscheidende Teile der CDU nicht einmal ernst nehmen, worum es
in der Debatte geht.
Niemand zwingt Schleswig-Holstein, die Minderheiten in der Verfassung
gesondert zu erwähnen. Das ist eine gute Geste, juristisch, für ihren
Schutz nicht nötig. Dabei aber zwischen Minderheiten erster und zweiter
Klasse zu differenzieren ist nicht nachvollziehbar - und eigentlich nur
etwas, das Roma und Sinti schon viel zu lange und auch heute noch zu oft
widerfährt: Ausgrenzung.
Zu behaupten, die Roma und Sinti seien nicht "landesspezifisch" ist albern
für ein Land, das Friesen besonders in der Verfassung erwähnt, die
bekanntlich auch südlich der Elbmündung an der Nordseeküste siedeln.
Die "Da könnte ja jeder kommen"-Argumentation von CDU-Innenpolitikern ist
lächerlich. Weniger verletzend für die Betroffenen wird sie dadurch nicht.
9 Jun 2011
## AUTOREN
(DIR) Daniel Kummetz
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In Schleswig-Holstein scheitert der vierte Anlauf, die Minderheit der Roma
und Sinti in die Landesverfassung aufzunehmen. Die CDU blockiert - weil die
Gruppe nicht landesspezifisch genug sei.