# taz.de -- Muslimische Führer in Kenia gegen Schwule: Todesstrafe oder Scharia
       
       > Für den Rat der Imame in Kenia ist es "abartiges Treiben". Daher soll die
       > Regierung für Homosexuelle die Todesstrafe einführen. Oder Geistlichen
       > erlauben, die Scharia anzuwenden.
       
 (IMG) Bild: Etwa 20 Prozent der Kenianer sind Muslime. Deren muslimische Führer hetzen gegen Homosexuelle.
       
       NAIROBI dpa | Muslimische Führer in Kenia haben die Todesstrafe für
       Homosexuelle verlangt. "Der Tod ist die einzige vom Islam vorgesehene
       Strafe für diese Menschen", zitierte die Daily Nation am Dienstag Sheikh
       Mohammed Khalifa vom Rat der Imame und Prediger in Kenia.
       
       "Wir fordern die Kenianer auf, Unternehmen und Geschäfte zu boykottieren
       und sie offen zu diskriminieren, um das abartige Treiben zu stoppen."
       Homosexuelle sollten von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden, sagte
       der Sheikh weiter.
       
       Sollte die Regierung den Geistlichen nicht erlauben, das islamische Recht
       (Scharia) gegen Homosexuelle anzuwenden, solle sie die Einführung der
       Todesstrafe oder lebenslanger Haft erwägen.
       
       Im vergangenen Jahr hatte die Gesetzesinitiative eines ugandischen
       Abgeordneten, der die Todesstrafe gegen Homosexuelle forderte,
       international für Entrüstung gesorgt. Das Parlament des ostafrikanischen
       Landes hat die Todesstrafe zurückgewiesen, Teile des Gesetzes werden jedoch
       noch diskutiert.
       
       In den meisten afrikanischen Staaten ist Homosexualität illegal. Wer offen
       schwul oder lesbisch lebt, muss nicht nur Diskriminierung, sondern auch
       Gewalt fürchten.
       
       14 Jun 2011
       
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