# taz.de -- Stuttgart 21 und die Grünen: Grube spricht von "Volksverdummung"
       
       > Der Konflikt um Stuttgart 21 wird wieder schriller. Nun sprach Bahn-Chef
       > Rüdiger Grube davon, die Grünen hätten die Wähler bewusst getäuscht – und
       > "Volksverdummung" betrieben.
       
 (IMG) Bild: Rüdiger Grube sorgt nicht für Deeskalation.
       
       HAMBURG rtr | Bahn-Chef Rüdiger Grube hat den Grünen im Zusammenhang mit
       dem umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 Wählertäuschung vorgeworfen. Der
       Partei, die in Baden-Württemberg den ersten grünen Regierungschef stellt,
       sei vor der Landtagswahl bekannt gewesen, dass sie nicht aus den
       vereinbarten Verträgen für den unterirdischen Bahnhof herauskomme, sagte
       Grube am Dienstagabend bei einer Veranstaltung in Hamburg. "Alles andere,
       was sie gemacht haben, ist Volksverdummung und ist Wählerfängerei. Man hat
       nicht ehrlich mit den Wählern gesprochen", kritisierte Grube.
       
       Die Bahn hatte nach zweimonatigem Baustopp am Dienstag mit Unterstützung
       der Polizei die Arbeiten an der Baustelle wieder aufgenommen. Das
       Unternehmen will am Nachmittag über die weiteren Schritte informieren.
       
       ## Keine Einigung über Baustopp
       
       Die Bahn und die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg hatten
       sich Ende vergangener Woche nicht darauf einigen können, die Bauarbeiten
       bis Mitte Juli weiter ruhen zu lassen. Dann soll das Ergebnis des mit Hilfe
       des Schlichters Heiner Geißler vereinbarten Belastungstests für den Bahnhof
       vorgelegt werden. Damit soll simuliert werden, ob der neue Bahnhof in der
       Spitzenstunde 30 Prozent mehr Züge abfertigen kann als der bisherige
       Kopfbahnhof. Für einen Aufschub der Arbeiten hatte die Bahn 56 Millionen
       Euro pro Monat verlangt, die die Landesregierung nicht zahlen will.
       
       Die Grünen unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann lehnen das Projekt
       ab. Ihr Regierungspartner SPD befürwortet es dagegen. Die Entscheidung soll
       eine Volksabstimmung im Oktober bringen. Bis zum 15. Juli muss die Bahn
       nach eigenen Angaben aus Fristgründen bereits ausgeschriebene Aufträge für
       Tunnelstrecken in Höhe von 750 Millionen Euro vergeben.
       
       15 Jun 2011
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21": Blockaden an der Baustelle
       
       Nach den gewaltsamen Protesten vom Montagabend, haben auch am Dienstag
       Demonstranten die "Stuttgart 21"-Baustelle kurzfristig blockiert. Die
       Polizei ermittelt wegen der Randale.
       
 (DIR) Stuttgart 21: Deutsche Bahn baut wieder in Stuttgart
       
       Erneut räumte die Polizei eine von Gegnern blockierte Bauzufahrt.
       Umweltschützer wollen jetzt einen Baustopp per Eilantrag erzwingen.
       
 (DIR) Grüner Abgeordneter über S21: "Die Bahn will die Konfrontation"
       
       Mit den Baumaßnahmen will die Bahn die Bürger aufbringen, sagt der Grüne
       Werner Wölfle. Als Abgeordneter einer Regierungspartei beteiligt er sich
       trotzdem an Sitzblockaden.
       
 (DIR) Arbeiten an Stuttgart 21 gehen weiter: Blockierte Baustelle
       
       Die Bauarbeiten am umstrittenen Projekt Stuttgart 21 sollten am Dienstag
       weitergehen. Doch Demonstranten verhinderten einen pünktlchen
       Arbeitsbeginn.
       
 (DIR) Streit um Stuttgart 21: Ab Dienstag kommen Bagger wieder
       
       Der Baustopp des strittigen Bahnhofsprojekts geht zu Ende. Die grün-rote
       Landesregierung und die Bahn beharken sich kräftig, derweil die
       Parkschützer zur Blockade von Baufahrzeugen aufrufen.
       
 (DIR) Grüner Flirt mit der Union: Kretschmann lobt die Kanzlerin
       
       Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident sieht neue Chancen für
       Schwarz-Grün auf Bundesebene und warnt seine Partei vor der Ablehnung des
       Atomausstiegs. Andere Grüne bleiben da skeptischer.