# taz.de -- Atomkatastrophe in Fukushima: Weitere Evakuierungen geplant
       
       > Die Regierung will die Sperrzone um das Atomkraftwerk Fukushima
       > ausweiten. Zudem sollen in Verbrennungsanlagen die Reste der
       > eingestürzten Holzhäuser verfeuert werden.
       
 (IMG) Bild: Zur Energiegewinnung: In Verbrennungsanlagen sollen die Häuserreste rund um Fukushima entsorgt werden.
       
       TOKIO dpa | Die japanische Regierung will weiteren Haushalten in der
       Umgebung des havarierten Atomkraftwerks Fukushima eine Evakuierung
       nahelegen. Man werde bestimmte Zonen in einem Wohngebiet benennen, in denen
       die Strahlenbelastung über die empfohlene Höchstgrenze von 20 Millisievert
       im Jahr steigen könnte, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Donnerstag.
       Bislang gibt es eine 20-Kilometer-Sperrzone um Fukushima, aber auch einige
       Gemeinden außerhalb dieses Gebiets sollten geräumt werden.
       
       Zunächst solle geprüft werden, ob diese "hot spots" dekontaminiert werden
       können, berichtete die Agentur Kyodo. Falls nicht, solle mit den Gemeinden
       gesprochen werden. Die Bewohner würden über die Auswirkungen der Strahlung
       und sichere Unterkünfte informiert. Dabei sei es ihre Entscheidung, ob sie
       ihr Haus verlassen wollen. Kinder und Schwangere würden allerdings dringend
       aufgefordert, sich evakuieren zu lassen, meldete Kyodo.
       
       Zugleich erwägt die Regierung einem Bericht der Wirtschaftszeitung Nikkei
       zufolge den Bau von Kraftwerksanlagen zur Verbrennung der Holztrümmer in
       den Katastrophengebieten. Auf diese Weise ließen sich gleich zwei Dinge
       regeln: Die riesigen Schuttberge würden beseitigt, zugleich produziere man
       Energie. Fünf Holzverbrennungsanlagen sollen Strom für 3.000 Haushalte
       erzeugen. Sobald alle zerstörten Gebäude verfeuert sind, sollen die
       Kraftwerke mit Abfällen aus der Forstwirtschaft gefüttert werden.
       
       Nach Schätzungen sind infolge des Bebens und des Jahrhundert-Tsunamis vom
       11. März 20 bis 30 Millionen Tonnen Trümmer zurückgeblieben, 5 Millionen
       Tonnen davon sind Holz. Da die Betriebskosten etwas höher als bei Wind- und
       Solarkraftwerken seien, wolle die Regierung die Verbrennungsanlagen
       subventionieren, so die Zeitung.
       
       Japan drohen im Hochsommer Versorgungsengpässe, wenn mehrere AKW nach
       routinemäßiger Inspektion abgeschaltet bleiben. Viele Gemeinden in der Nähe
       von Atomanlagen fordern zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, bevor die Meiler
       wieder angefahren werden. Von der Katastrophe besonders stark betroffene
       Provinzen wie Miyagi rechnen für den Wiederaufbau ihrer Region mit mehreren
       Jahren.
       
       Laut japanischer Regierung will der Betreiber der Atomruine, der
       Energiekonzern Tepco, am heutigen Freitag einen aktualisierten Zeitplan zur
       Bewältigung der Krise in Fukushima vorlegen.
       
       16 Jun 2011
       
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