# taz.de -- Polizei schweigt erneut zu Nazi-Demo: Wo gehn bloß die Faschos hin?
       
       > Die NPD hält am Freitag um 18 Uhr eine Kundgebung in Berlin-Mitte ab. Die
       > Polizei verheimlicht den genauen Ort.
       
 (IMG) Bild: Irgendwo in Berlin-Mitte wäre dieser Kreidespruch am Freitag angemessen
       
       Wo genau die NPD heute ihre Kundgebung abhalten wird, wissen nur die Nazis
       und die Polizei. Irgendwo im Bezirk Mitte wird die für 50 Mann angemeldete
       Versammlung mit Titel "Arbeiter wehrt euch, damals wie heute" stattfinden.
       So viel teilte die Polizei mit. Dabei ist sogar die Uhrzeit (18 Uhr) nur
       bekannt, weil die Rechten sie bekannt gaben. Ein Polizeisprecher dagegen
       sagte der taz am Donnerstag: "Aus sicherheitstaktischen Gründen geben wir
       keine Auskunft über den genauen Ort oder die Zeit der NPD-Kundgebung."
       
       Medien nannten als Ort den Rosa-Luxemburg-Platz in direkter Nähe der
       Linken-Bundeszentrale. Sebastian Schmidtke, NPD-Landesvize und Anmelder der
       Kundgebung, sagte der taz: "Ich kann nur sagen, dass der
       Rosa-Luxemburg-Platz nach wie vor falsch ist." Lars Laumeyer von der
       Antifaschistischen Linken Berlin sagte, die Antifa gehe weiter vom
       Rosa-Luxemburg-Platz aus. "Wir werden auch kurzfristig viele
       Gegendemonstranten mobilisieren können.
       
       Vor einem Monat hatte die Polizei einen Nazi-Aufmarsch in Kreuzberg bis zum
       letzten Moment geheim gehalten. Als sich dennoch etwa 500
       Gegendemonstranten am Mehringdamm versammelten, waren die Einsatzkräfte mit
       der Lage überfordert. Es kam zu Ausschreitungen, die Dutzende Verletzte
       forderten. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kündigte daraufhin an, bei
       Nachfragen künftig "zumindest einen Tag vorher" Neonazi-Aufmärsche bekannt
       zu geben. "Nicht die ganze Route, aber den Startplatz." Darauf habe die
       Bevölkerung einen Anspruch. Einen Monat später mauert die Polizei erneut.
       Erst nachdem die Kundgebung begonnen habe, werde man darüber informieren,
       so ein Sprecher.
       
       Die NPD ist nicht die einzige rechte Partei, die den 17. Juni, den
       Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR, für ihre Zwecke
       instrumentalisieren will. Die islamfeindliche "Bürgerbewegung pro
       Deutschland" hält heute ebenfalls eine Kundgebung ab: um 18.30 Uhr am
       U-Bahnhof Frankfurter Tor, wie die Pro-Deutschen ganz unkompliziert auf
       ihrer Homepage mitteilten.
       
       16 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Fischer
       
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